Re: Der Blick in den Spiegel
Verfasst: Mo 6. Mai 2024, 10:55
Mein ganz persönlicher, äußerst privater Blick in den Spiegel:
Wisst ihr, dass ich jahrelang gar keinen Spiegel hatte, in dem ich mich komplett sehen können? Klar haben wir im Bad einen Spiegel, aber der zeigt mir kein Ganzkörperbild. Ich fand den Anblick von mir im Spiegel einfach nur furchtbar. Es gibt auch nur sehr wenige Fotos von mir, wo man mal mehr als das Gesicht und vielleicht den Oberkörper sehen kann. N. hat einen großen Spiegel am Kleiderschrank und L. hat seit ca. 6 Monaten einen schmalen, hohen Spiegel in seinem Zimmer stehen. Ich brauchte keinen Spiegel um zu sehen, wie fett ich bin/war. Das wusste ich auch so und das Anschauen fand ich ganz furchtbar. Es hat gereicht, von oben an mir herunter zu schauen. Um meine Füße sehen zu können, musste ich den Hintern nach hinten schieben und mich nach vorne neigen. Muss ich jetzt auch noch, aber nur noch minimal. Bauch einziehen würde mittlerweile aber auch ausreichen.
In den letzten Monaten hat sich meine Sicht der Dinge ein wenig verändert. Es gibt wieder ein paar (wenige) mehr Bilder von mir. Gerne auch nur Oberkörper/Gesicht, aber ich versuche nicht mehr krampfhaft mich zu verstecken, wenn ich merke, es könnte "mehr" von mir drauf sein. Ich brauche kein Schutzschild mehr, welches ich vor mir platziere, keinen Hund, den ich vor meine Beine schiebe, oder sonst irgendwelche Dinge, die ablenken könnten. Es fällt mir schwer, aber es geht jetzt auch so. Langsam akzeptiere ich wohl. Ab und an stehe ich entweder bei N. oder bei L. vor dem Spiegel und betrachte mich. Meistens wenn ich wissen möchte, ob ich die Klamotten wirklich so tragen kann, ob sie es sehr schlimm aussieht, wenn sie so weit sind, oder ob die Länge der Klamotten ok ist. Immer noch sehr, sehr viel Verunsicherung vorhanden, aber nicht mehr nur noch Verdrängung. Meine eigene Wahrnehmung meines Körpers ist noch nicht angepasst. Im Geiste bin ich noch immer die dicke, fette, runde Tonne. Bin ich jetzt auch noch, aber eben mit 40 kg weniger. Das muss ich mir immer wieder vor Augen halten.
Mein Kinn hängt nur wenig, mein Hals ist wieder da. Es könnte tatsächlich schlimmer sein. Im Spiegel kann ich Schlüsselbeine und sowas wie ein Dekolleté entdecken, was mir tatsächlich ganz gut gefällt. Mein Brustumfang hat sich verringert, die Schwerkraft sorgt für tief hängende Brüste. Die Oberarme schwabbeln ein wenig, sie dürfen sich noch etwas formen. Muskulatur ist vorhanden, aber ausbaufähig.
Mein Bauch hängt, auch hier tut Schwerkraft ihr übriges, die Fettschürze war schon nach 2 Schwangerschaften mit Übergewicht vorhanden und sie wird mich auch nicht mehr verlassen. Trotzdem ist der Bauch weniger geworden, die Schürze hängt anders. Ich kann sie mit beiden Händen umfassen und hochheben. Im Liegen verteilt sich das alles anders, im Liegen kann ich die Schürze hoch- und runterschieben. Fast wie einen Pulli, den man runterzieht, weil er hochgerutscht ist. Die Rettungsringe am Rücken und an den Seiten sind weniger stark ausgeprägt. An einer Stelle, die früher in einer Speckfalte war, ist ein größerer Leberfleck zu sehen, den ich früher nie sehen konnte. Ich wusste auch vorher schon, dass es ihn gibt, aber jetzt kann ich ihn sehen, wenn ich vor dem Spiegel stehe, ohne mich verrenken zu müssen oder den Speck anzuheben.
Interessanterweise sind mein Po und meine Oberschenkel zwar noch immer groß, aber im Verhältnis schon deutlich weniger geworden. Ich dachte immer, ich hätte starke Reiterschenkel, aktuell kommt es mir gar nicht mehr so vor. Dafür sind die Oberschenkelinnenseiten jetzt wellig und faltig und da, wo ehemals noch mehr Fett war, wellt es sich. An den Außenseiten meines Po´s haben sich Falten gebildet. Meine Knie sind besser zu erkennen als früher. Meine Waden und Fesseln sind kräftig, waren sie schon immer. An den Waden sieht man jetzt "Löcher", große Dellen, aber die Waden sind fest. Da hat vielleicht auch Fett gesessen, welches nun weg ist, oder es ist verschwundene Muskulatur, oder beides.
Mein Körper ist sicher kein Vorzeigeobjekt, man sieht ihm die Strapazen, die ich ihm zugemutet habe, deutlich an. Es gibt unzählige Risse im Bindegewebe, vielleicht verblassen sie noch, aber ich glaube es eigentlich nicht, sie sind ja nicht frisch. Mein Körper hat phantastische Arbeit geleistet und ist noch immer dabei, auch wenn er mir vielleicht eine andere Geschwindigkeit vorgibt, als die, die ich gerne hätte.
Es mag sich komisch anhören, ich bin ja auch mit den gut 40 kg mehr immer schwimmen gegangen, nicht nur im See, auch im Schwimmbad. Nicht so häufig, aber wenn ich wollte, habe ich es gemacht. Selbst in den Zeiten, wo ich monatlich mehr geblutet, als nicht geblutet habe, bin ich schwimmen gegangen, allerdings nur noch im See und nicht mehr im Schwimmbad. Da hatte ich doch zu viel Angst, dass ich auslaufen könnte und andere es bemerken. Das ist aber ein anderes Thema. Handtuch umgewickelt, Bademantel hatte ich gar nicht, und so lange, wie es möglich war, umgelassen. Erst kurz vor dem Ziel (Wasser) alles abgelegt und ganz schnell rein. Beim Rauskommen, sofort wieder was umgewickelt. Was habe ich es gehasst, wenn ich mit Handtuch auf den Steg marschiert bin um vorne vom Steg aus ins Wasser zu steigen und dann zu hoffen, dass mir niemand zuschaut, wenn ich mich wieder aus dem Wasser hieve. Häufig bin ich am Boot meiner Eltern über die Badeleiter gestiegen, am Steg gab es bis zur Coronazeit gar keine Leitern. Die sind mittlerweile zwar auch angebracht, sogenannte Rettungsleitern, aber es war verdammt anstrengend, dort hinaufzusteigen. Unser damaliger Vorsitzender hat damals, als die Leitern beschlossen wurden, noch so nett gesagt, dass es nur an einer Seite der Leitern eine höhere Seite geben sollte und nicht auf beiden Seiten, damit Leute wie XY und ich ohne Probleme rein und raus kämen. Erst jetzt, wo ich darüber nachdenke, kommt mir überhaupt der Gedanke, dass das nicht nur nett gemeint war, sondern auch gehässig gewesen sein könnte. Als ob mich dann keiner sehen und betrachten würde. Idiotisch, natürlich haben alle geschaut. Egal ob am See, auf irgendeinem Campingplatz, im Schwimmbad oder sonst wo. Natürlich habe ich immer versucht, zu verdecken und zu verstecken. Aber mir war immer genauso warm, wie schlanken Menschen auch, warum soll ich also nicht auch ins Wasser gehen dürfen. Jetzt, mit ein paar vielen Kilos mehr, sieht man natürlich auch im Badeanzug, was mein Körper mitgemacht hat. Die Fettschürze am Bauch lässt sich nun mal schlecht in einem Badeanzug verstecken, da mache ich mir nichts vor. Man sieht alles und natürlich sieht man auch eine hängende Fettschürze am Bauch.
An meiner Körperhaltung und auch an der geistigen Haltung hat sich jedoch etwas verändert: Sollen die Leute doch gucken. Ich habe nichts zu verstecken, ich kann es nicht verstecken, ich konnte es noch nie verstecken, auch wenn ich es versucht habe. Aber jeder, der genau hinschaut und womöglich auch sein Hirn einschaltet, wird sehen, dass diese Falten an meinem Körper durch die Abnahme entstanden sind.
Wisst ihr, dass ich jahrelang gar keinen Spiegel hatte, in dem ich mich komplett sehen können? Klar haben wir im Bad einen Spiegel, aber der zeigt mir kein Ganzkörperbild. Ich fand den Anblick von mir im Spiegel einfach nur furchtbar. Es gibt auch nur sehr wenige Fotos von mir, wo man mal mehr als das Gesicht und vielleicht den Oberkörper sehen kann. N. hat einen großen Spiegel am Kleiderschrank und L. hat seit ca. 6 Monaten einen schmalen, hohen Spiegel in seinem Zimmer stehen. Ich brauchte keinen Spiegel um zu sehen, wie fett ich bin/war. Das wusste ich auch so und das Anschauen fand ich ganz furchtbar. Es hat gereicht, von oben an mir herunter zu schauen. Um meine Füße sehen zu können, musste ich den Hintern nach hinten schieben und mich nach vorne neigen. Muss ich jetzt auch noch, aber nur noch minimal. Bauch einziehen würde mittlerweile aber auch ausreichen.
In den letzten Monaten hat sich meine Sicht der Dinge ein wenig verändert. Es gibt wieder ein paar (wenige) mehr Bilder von mir. Gerne auch nur Oberkörper/Gesicht, aber ich versuche nicht mehr krampfhaft mich zu verstecken, wenn ich merke, es könnte "mehr" von mir drauf sein. Ich brauche kein Schutzschild mehr, welches ich vor mir platziere, keinen Hund, den ich vor meine Beine schiebe, oder sonst irgendwelche Dinge, die ablenken könnten. Es fällt mir schwer, aber es geht jetzt auch so. Langsam akzeptiere ich wohl. Ab und an stehe ich entweder bei N. oder bei L. vor dem Spiegel und betrachte mich. Meistens wenn ich wissen möchte, ob ich die Klamotten wirklich so tragen kann, ob sie es sehr schlimm aussieht, wenn sie so weit sind, oder ob die Länge der Klamotten ok ist. Immer noch sehr, sehr viel Verunsicherung vorhanden, aber nicht mehr nur noch Verdrängung. Meine eigene Wahrnehmung meines Körpers ist noch nicht angepasst. Im Geiste bin ich noch immer die dicke, fette, runde Tonne. Bin ich jetzt auch noch, aber eben mit 40 kg weniger. Das muss ich mir immer wieder vor Augen halten.
Mein Kinn hängt nur wenig, mein Hals ist wieder da. Es könnte tatsächlich schlimmer sein. Im Spiegel kann ich Schlüsselbeine und sowas wie ein Dekolleté entdecken, was mir tatsächlich ganz gut gefällt. Mein Brustumfang hat sich verringert, die Schwerkraft sorgt für tief hängende Brüste. Die Oberarme schwabbeln ein wenig, sie dürfen sich noch etwas formen. Muskulatur ist vorhanden, aber ausbaufähig.
Mein Bauch hängt, auch hier tut Schwerkraft ihr übriges, die Fettschürze war schon nach 2 Schwangerschaften mit Übergewicht vorhanden und sie wird mich auch nicht mehr verlassen. Trotzdem ist der Bauch weniger geworden, die Schürze hängt anders. Ich kann sie mit beiden Händen umfassen und hochheben. Im Liegen verteilt sich das alles anders, im Liegen kann ich die Schürze hoch- und runterschieben. Fast wie einen Pulli, den man runterzieht, weil er hochgerutscht ist. Die Rettungsringe am Rücken und an den Seiten sind weniger stark ausgeprägt. An einer Stelle, die früher in einer Speckfalte war, ist ein größerer Leberfleck zu sehen, den ich früher nie sehen konnte. Ich wusste auch vorher schon, dass es ihn gibt, aber jetzt kann ich ihn sehen, wenn ich vor dem Spiegel stehe, ohne mich verrenken zu müssen oder den Speck anzuheben.
Interessanterweise sind mein Po und meine Oberschenkel zwar noch immer groß, aber im Verhältnis schon deutlich weniger geworden. Ich dachte immer, ich hätte starke Reiterschenkel, aktuell kommt es mir gar nicht mehr so vor. Dafür sind die Oberschenkelinnenseiten jetzt wellig und faltig und da, wo ehemals noch mehr Fett war, wellt es sich. An den Außenseiten meines Po´s haben sich Falten gebildet. Meine Knie sind besser zu erkennen als früher. Meine Waden und Fesseln sind kräftig, waren sie schon immer. An den Waden sieht man jetzt "Löcher", große Dellen, aber die Waden sind fest. Da hat vielleicht auch Fett gesessen, welches nun weg ist, oder es ist verschwundene Muskulatur, oder beides.
Mein Körper ist sicher kein Vorzeigeobjekt, man sieht ihm die Strapazen, die ich ihm zugemutet habe, deutlich an. Es gibt unzählige Risse im Bindegewebe, vielleicht verblassen sie noch, aber ich glaube es eigentlich nicht, sie sind ja nicht frisch. Mein Körper hat phantastische Arbeit geleistet und ist noch immer dabei, auch wenn er mir vielleicht eine andere Geschwindigkeit vorgibt, als die, die ich gerne hätte.
Es mag sich komisch anhören, ich bin ja auch mit den gut 40 kg mehr immer schwimmen gegangen, nicht nur im See, auch im Schwimmbad. Nicht so häufig, aber wenn ich wollte, habe ich es gemacht. Selbst in den Zeiten, wo ich monatlich mehr geblutet, als nicht geblutet habe, bin ich schwimmen gegangen, allerdings nur noch im See und nicht mehr im Schwimmbad. Da hatte ich doch zu viel Angst, dass ich auslaufen könnte und andere es bemerken. Das ist aber ein anderes Thema. Handtuch umgewickelt, Bademantel hatte ich gar nicht, und so lange, wie es möglich war, umgelassen. Erst kurz vor dem Ziel (Wasser) alles abgelegt und ganz schnell rein. Beim Rauskommen, sofort wieder was umgewickelt. Was habe ich es gehasst, wenn ich mit Handtuch auf den Steg marschiert bin um vorne vom Steg aus ins Wasser zu steigen und dann zu hoffen, dass mir niemand zuschaut, wenn ich mich wieder aus dem Wasser hieve. Häufig bin ich am Boot meiner Eltern über die Badeleiter gestiegen, am Steg gab es bis zur Coronazeit gar keine Leitern. Die sind mittlerweile zwar auch angebracht, sogenannte Rettungsleitern, aber es war verdammt anstrengend, dort hinaufzusteigen. Unser damaliger Vorsitzender hat damals, als die Leitern beschlossen wurden, noch so nett gesagt, dass es nur an einer Seite der Leitern eine höhere Seite geben sollte und nicht auf beiden Seiten, damit Leute wie XY und ich ohne Probleme rein und raus kämen. Erst jetzt, wo ich darüber nachdenke, kommt mir überhaupt der Gedanke, dass das nicht nur nett gemeint war, sondern auch gehässig gewesen sein könnte. Als ob mich dann keiner sehen und betrachten würde. Idiotisch, natürlich haben alle geschaut. Egal ob am See, auf irgendeinem Campingplatz, im Schwimmbad oder sonst wo. Natürlich habe ich immer versucht, zu verdecken und zu verstecken. Aber mir war immer genauso warm, wie schlanken Menschen auch, warum soll ich also nicht auch ins Wasser gehen dürfen. Jetzt, mit ein paar vielen Kilos mehr, sieht man natürlich auch im Badeanzug, was mein Körper mitgemacht hat. Die Fettschürze am Bauch lässt sich nun mal schlecht in einem Badeanzug verstecken, da mache ich mir nichts vor. Man sieht alles und natürlich sieht man auch eine hängende Fettschürze am Bauch.
An meiner Körperhaltung und auch an der geistigen Haltung hat sich jedoch etwas verändert: Sollen die Leute doch gucken. Ich habe nichts zu verstecken, ich kann es nicht verstecken, ich konnte es noch nie verstecken, auch wenn ich es versucht habe. Aber jeder, der genau hinschaut und womöglich auch sein Hirn einschaltet, wird sehen, dass diese Falten an meinem Körper durch die Abnahme entstanden sind.