Kinder"erziehung"
Kinder"erziehung"
Gestern als ich im Tierpark war, hab ich etwas gesehen, dass ich erst verdrängt habe und das mich jetzt, wo es wieder hochgekommen ist unheimlich mitnimmt.
In dem Park gibt es ein Gänsegehege. Gänse kennt ihr - ziemlich groß, ziemlich laut und können zubeißen, dass du deinen Finger nicht mehr wieder findest.
Vor dem Gehege stand eine Familie mit einem Kinderwagen, darin ein kleines Kind - höchstens 1,5 Jahre alt. Das Kind schrie wie am Spieß. Ich hab es schon gehört, lange bevor wir am Gehege ankamen. Als ich dann näher kam hab ich auch verstanden was los war. Die Eltern hatten den Wagen direkt vor den Zaun gestellt und waren zwei, drei Schritte zurück gemacht. Das Kind hatte keine Angst, es hatte Panik. Panik vor diesen laut schreienden Tieren, die fast doppelt so groß waren wie er. Die Eltern waren unerbittlich. Ignorierten das Schreiende Kind und drehten sich demonstrativ weg, wenn es sich im Wagen umdrehte, in der Hoffnung, dass es Hilfe bekommt.
Ich war zu perplex um einzugreifen und die Angst und das Geschrei haben mich massiv getriggert. Mein Mann hat nur die Anzeichen gesehen und zugesehen, dass er mich schleunigst da weg bringt. Bis eben konnte ich mich daran gar nicht erinnern, doch jetzt macht es mich fertig. Ich wünschte ich könnte zu dieser Familie gehen und den Eltern sehr deutlich machen, was ich von derartigen Quälereien halte und dem Kind zeigen, dass es Hilfe hat und das es nicht in Ordnung ist, so etwas zu tun. Aber das geht nun mal nicht. Und immer und immer wieder Frage ich mich: Warum zum teufel tut man seinem eigenen Kind so etwas an? Fänden die Eltern es etwa lustig an etwas gefesselt zu sein, vor dem sie große Angst haben? z.B. mit einem Käfig mit Spinnen vor dem Kopf? Unfähig sich davon zu befreien? Wie sadistisch muss man sein?
In dem Park gibt es ein Gänsegehege. Gänse kennt ihr - ziemlich groß, ziemlich laut und können zubeißen, dass du deinen Finger nicht mehr wieder findest.
Vor dem Gehege stand eine Familie mit einem Kinderwagen, darin ein kleines Kind - höchstens 1,5 Jahre alt. Das Kind schrie wie am Spieß. Ich hab es schon gehört, lange bevor wir am Gehege ankamen. Als ich dann näher kam hab ich auch verstanden was los war. Die Eltern hatten den Wagen direkt vor den Zaun gestellt und waren zwei, drei Schritte zurück gemacht. Das Kind hatte keine Angst, es hatte Panik. Panik vor diesen laut schreienden Tieren, die fast doppelt so groß waren wie er. Die Eltern waren unerbittlich. Ignorierten das Schreiende Kind und drehten sich demonstrativ weg, wenn es sich im Wagen umdrehte, in der Hoffnung, dass es Hilfe bekommt.
Ich war zu perplex um einzugreifen und die Angst und das Geschrei haben mich massiv getriggert. Mein Mann hat nur die Anzeichen gesehen und zugesehen, dass er mich schleunigst da weg bringt. Bis eben konnte ich mich daran gar nicht erinnern, doch jetzt macht es mich fertig. Ich wünschte ich könnte zu dieser Familie gehen und den Eltern sehr deutlich machen, was ich von derartigen Quälereien halte und dem Kind zeigen, dass es Hilfe hat und das es nicht in Ordnung ist, so etwas zu tun. Aber das geht nun mal nicht. Und immer und immer wieder Frage ich mich: Warum zum teufel tut man seinem eigenen Kind so etwas an? Fänden die Eltern es etwa lustig an etwas gefesselt zu sein, vor dem sie große Angst haben? z.B. mit einem Käfig mit Spinnen vor dem Kopf? Unfähig sich davon zu befreien? Wie sadistisch muss man sein?
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- medha
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Re: Kinder"erziehung"
Die Situation hat mehrere Ebenen. Einmal die Situation selbst, in der Du gern für das Kind einstehen würdest und Deine eigene Verletztheit, die Dich triggert und mit der Du Dich selbst auseinandersetzt, um selbst erlittene Verletzungen zu verarbeiten. Das durchmischt sich.
Aus meiner Erfahrung ist es leichter anderen zu helfen oder in so einer Situation für andere einzustehen, wenn man selbst einen möglichst klaren Kopf hat. Natürlich ist es schlimm und evtl. bist Du beim nächsten Mal klarer und machst gegenüber den Gewalttätern wenigstens Deinen Unmut deutlich aber falls Du das nicht schaffst, bist Du auch nicht für diese Situation verantwortlich.
Es hat bei mir viele Tränen und Kämpfe gedauert, bis ich in solchen Situationen klar handeln konnte. Das Gute ist, Du hast die Situation erkannt und das macht es dann auch gleichzeitig so schlimm. In dem Moment in dem einem bewusst wird, wie sehr so ein Kind verletzt wird und wie grausam solche Eltern sind mischt sich das mit dem Erkennen der Tragweite der selbst erlittenen Verletzungen. Das Mitgefühl, dass wir dem Kind in so einer Situation entgegenbringen ist auch das Mitgefühl das wir uns selbst in unserer Vergangenheit zeigen. Damit ist ein entscheidender Schritt zur Verarbeitung angestossen.
Re: Kinder"erziehung"
Puh, liebe Lilymaus,
das ist wirklich eine sehr schlimme Situation gewesen.
Ich bin schon vom Lesen ganz fassungslos,
vor allem, wenn man sich vor Augen hält,
dass solche Situationen immer und immer wieder kommen werden ...
Das arme Kind.
das ist wirklich eine sehr schlimme Situation gewesen.
Ich bin schon vom Lesen ganz fassungslos,
vor allem, wenn man sich vor Augen hält,
dass solche Situationen immer und immer wieder kommen werden ...
Das arme Kind.
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- Motto: "Fang nie an aufzuhören, hör nie auf anzufangen."
Re: Kinder"erziehung"
Krasse Situation! Und ich kann gut verstehen, dass sie Dich rückwirkend so mitnimmt, nachdem Du wohl auch Erfahrungen in ähnlicher Art gemacht hast. Manchen Eltern scheint gar nicht bewusst zu sein, was sie da anrichten.
Ich wünsche Dir, dass das Erlebte bald wieder sackt und Du wieder ins Gleichgewicht kommst!
Ich wünsche Dir, dass das Erlebte bald wieder sackt und Du wieder ins Gleichgewicht kommst!
Re: Kinder"erziehung"
Dankeschön ihr Lieben,
Ich hab schon mehrfach bei "Erzieherischen Maßnahmen" eingegriffen. Z.B. bei Kindern, die mutterseelenallein im Supermarkt standen, weil die Eltern "schon ohne sie gegangen" waren, weil sie "nicht brav" waren. Eine Mutter war sogar gar nicht mehr im Supermarkt drin o.O
Bei unserem Supermarkt ist eine sehr souveräne junge Frau am Serviceschalter, die dann auch gerne mal den Eltern droht die Polizei zu rufen, wenn die Eltern nicht bei drei vor ihr steht
Diesmal war es wohl einfach zu krass... Nächstes Mal bin ich vorbereitet
Ich hab schon mehrfach bei "Erzieherischen Maßnahmen" eingegriffen. Z.B. bei Kindern, die mutterseelenallein im Supermarkt standen, weil die Eltern "schon ohne sie gegangen" waren, weil sie "nicht brav" waren. Eine Mutter war sogar gar nicht mehr im Supermarkt drin o.O
Bei unserem Supermarkt ist eine sehr souveräne junge Frau am Serviceschalter, die dann auch gerne mal den Eltern droht die Polizei zu rufen, wenn die Eltern nicht bei drei vor ihr steht

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Re: Kinder"erziehung"
Ich kann nicht verstehen, warum Leute Kinder kriegen, wenn sie nicht bereit sind, sich mit den Konsequenzen auseinanderzusetzen. Niemand wird zum Kinderkriegen gezwungen - und dann so was...
In meinem Job hab ich immer wieder mit "Kindern" zu tun (die sind dann meist 20), die von ihren Eltern auf unterschiedlichste Weise misshandelt worden sind. Für die Opfer ist kaum möglich Vertrauen zu Lehrern aufzubauen. Sie sind meist davon überzeugt, dass alle nur ihr Schlechtetes wollen.
Katastrophe!
In meinem Job hab ich immer wieder mit "Kindern" zu tun (die sind dann meist 20), die von ihren Eltern auf unterschiedlichste Weise misshandelt worden sind. Für die Opfer ist kaum möglich Vertrauen zu Lehrern aufzubauen. Sie sind meist davon überzeugt, dass alle nur ihr Schlechtetes wollen.
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- Tiggy
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- Motto: Gestern ist Asche, morgen ist Holz - heute brennt das Feuer.
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Re: Kinder"erziehung"
Wirklich, eine furchtbare Situation. Ich frage mich, was die Eltern damit wohl bezwecken wollten...
Ich habe ja vor vielen Jahren mal in einer Spielwarenabteilung eines großes Kaufhauses gearbeitet. Da habe ich auch die eine oder andere schlimme Situation mitbekommen. Aber wenn ich vorsichtig versucht habe mich einzumischen (ich musste ja auch noch nett bleiben, weil es ja Kunden waren), dann kam immer als erstes die Frage:"Haben Sie Kinder?" Nein, hab ich nicht. "Aha! Dann haben Sie auch keine Ahnung!"
Irgendwann habe ich dann aufgegeben etwas zu sagen. Ändern konnte ich es ja doch nicht... Aber einmal habe ich einen riesen Streit mitbekommen, weil ein anderer Vater sich bei so einer Geschichte eingemischt hat. Er hatte wohl beobachtet, dass jemand sein Kind geschlagen hat, weil es nicht hören wollte. Am Ende musste sogar der Sicherheitsdienst kommen, weil die Situation kurz vorm Eskalieren war. Ich frage mich nur, ob diese Situation bei dem schlagenden Elternteil irgendwas bewegt hat? Hat er danach angefangen sein Handeln zu überdenken? Oder ist alles genauso geblieben wie es vorher auch war?
Ich habe ja vor vielen Jahren mal in einer Spielwarenabteilung eines großes Kaufhauses gearbeitet. Da habe ich auch die eine oder andere schlimme Situation mitbekommen. Aber wenn ich vorsichtig versucht habe mich einzumischen (ich musste ja auch noch nett bleiben, weil es ja Kunden waren), dann kam immer als erstes die Frage:"Haben Sie Kinder?" Nein, hab ich nicht. "Aha! Dann haben Sie auch keine Ahnung!"

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Re: Kinder"erziehung"
Wahrscheinlich ist es so geblieben wie es war. Schlagende Eltern tun dies ja meistens nicht aus reiner Bösartigkeit sondern, weil sie völlig überfordert sind.
Das Verhalten der Eltern vor dem Gänsegehege hat da für mich nochmals eine ganz andere Dimension. Das ist schon reine psychische Folter. Warum Eltern ihren Kindern so etwas antun, kann wahrscheinlich nur ein Psychologe erklären. Auf jeden Fall tut mir das Kind so leid. Ich kann Dich da gut verstehen Lilymaus.
Das Verhalten der Eltern vor dem Gänsegehege hat da für mich nochmals eine ganz andere Dimension. Das ist schon reine psychische Folter. Warum Eltern ihren Kindern so etwas antun, kann wahrscheinlich nur ein Psychologe erklären. Auf jeden Fall tut mir das Kind so leid. Ich kann Dich da gut verstehen Lilymaus.
Re: Kinder"erziehung"
Eltern schlagen Kinder nicht, weil sie überfordert sind. Das ist eine Ausrede, die sie vor sich und anderen benutzen, um ihr Handeln zu rechtfertigen. Ich bin ja immer viel unterwegs und musste mittlerweile 5 Mal eingreifen, wenn Eltern ihre Kinder schlagen wollten. Da werden gerade Väter gerne cholerisch und brüllen rum, was ich mich denn in ihre Erziehung einmische und ob ich denn überhaupt selbst Kinder hätte und dass ich gefälligst aus dem Weg gehen sollen, damit ihre Kinder "Respekt lernen" können. In der Regel hilft es ganz ruhig zu bleiben und die Menschen freundlich zu fragen ob sie sich von allein beruhigen, oder ob die Polizei sie ihnen noch mal erklären sollen, dass körperliche und psychische Kindesmisshandlung strafbar sind. Dann sind sie meist plötzlich gefühlt noch 20cm groß. Meist füg ich dann noch hinzu "Wenn ich das noch mal sehe, rufe ich ohne Vorwarnung die Polizei" Bei einem einzigen Mann hat das nicht funktioniert. Er wollte mich schlagen um so an seinen kleinen Jungen hinter mir ranzukommen. Hat dann von mir das Knie zwischen die Beine gekriegt, bevor er mich erwischt hat.
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Re: Kinder"erziehung"
Lilymaus, da habe ich andere Erfahrungen. Klar gibt es Eltern, die es sich nur einfach machen wollen oder die tatsächlich sadistisch sind.
Aber ganz viele schlagende Eltern kommen mit sich und ihrem Alltag nicht zurecht, wollen das aber nicht zugeben. Da bringt dann irgend ein kleiner Tropfen das Fass zum über laufen und Leidtragende sind die Kinder.
Ich kenne übrigens fast niemanden, der zugibt, dass er aus Überforderung schlägt. Also als Ausrede habe ich das noch nie gehört. Eher eben so Sätze, wie Respekt einbläuen, selber schuld, könnte ja hören etc.
Interessant, dass Du da so völlig andere Erfahrungen gemacht hast. Ich finde es ja immer wieder krass, wie verschieden die Menschen sind und reagieren.
Aber ganz viele schlagende Eltern kommen mit sich und ihrem Alltag nicht zurecht, wollen das aber nicht zugeben. Da bringt dann irgend ein kleiner Tropfen das Fass zum über laufen und Leidtragende sind die Kinder.
Ich kenne übrigens fast niemanden, der zugibt, dass er aus Überforderung schlägt. Also als Ausrede habe ich das noch nie gehört. Eher eben so Sätze, wie Respekt einbläuen, selber schuld, könnte ja hören etc.
Interessant, dass Du da so völlig andere Erfahrungen gemacht hast. Ich finde es ja immer wieder krass, wie verschieden die Menschen sind und reagieren.