Masche hat geschrieben: ↑Di 14. Jan 2025, 11:39
Da fällt mir gerade auf, dass für mich alles, was Spaß macht, kein Sport ist.
Leider kriegt man da auch keine Muskeln davon.
Mit dieser Einstellung kann es ja dann auch tatsächlich nichts werden.
Angenommen du würdest morgen feststellen, dass dir Krafttraining Spaß macht. Und in just dem Moment ist es für dich kein Sport mehr, oder wie? Und dann hörst du damit auf, weil sooo viel Spaß, dass du es auch dann tust, wenn es kein Sport mehr ist, macht es dann doch nicht?
Wie wäre es, wenn du zunächst da ansetzt? Sport ist Bewegung! Sport muss nicht auf Leistungsniveau sein, um Sport zu sein!
Wenn du eigentlich gerne schwimmst, dann geh schwimmen! Und akzeptiere es, dass du nur 50m pro Minute schaffst. Es ist trotzdem Sport. Vielleicht kein Leistungssport und wirst dich nicht für Olympia qualifizieren, aber darum geht es ja nun wirklich nicht. Und ich bin mir sicher, dass wenn du regelmäßig schwimmen gehst, wirst du mit der Zeit automatisch schneller.
Ich mache jetzt seit ca. einem 3/4 Jahr regelmäßig Sport. Vorher war ich mein Leben lang der unsportlichste Mensch der Weltgeschichte. Schon als Kind war es ein Problem mich zu sportlichen Aktivitäten zu motivieren. Ich hatte immer etwas Angst vor Sport, denn ich habe es auch mit einem Leistungsgedanken verknüpft, der mir das Leben schwer gemacht hat. Man musste gut sein, um Sport mögen zu können. Denn im Mannschaftssport ging es ums gewinnen, beim Schwimmen oder Ski fahren um Geschwindigkeit, beim Tanzen ums gut aussehen, in der Schule um die Note. Das hat mich sehr unter Druck gesetzt und mir dann schnell ins Gehirn gepflanzt, dass es besser ist, wenn ich keinen Sport mache, weil ich halt nicht gut bin. Im Schulsport hat man mir das natürlich auch direkt auf die Nase gebunden, dass ich schlecht bin, doof aussehe, eine Strafe für mein "Team" wäre, das nicht kann etc.. Ja, und so habe ich mich dann mein Leben lang vor Sport gedrückt und war damit eigentlich auch ganz zufrieden.
Bis ich dann halt herausgefunden habe, dass man mir in der Kindheit ein falsches Bild von Sport ins Hirn gepflanzt hat. Inzwischen mache ich z.B. ganz gerne Zumba, Aquagymnastik und Trampolin Fitness im Fintessstudio. Insbesondere Zumba würde für dich wohl auch nicht als Sport durchgehen und sicher gibt es zweifellos anstrengendere Sportarten. Gut aussehen tue ich dabei sicherlich immer noch nicht. Aber zum Glück spielt das heutzutage, auch bei Gruppensport, keine Rolle mehr und niemanden interessiert es, ob ich dabei jetzt besonders gut aussehe oder nicht.
Für mich ist es zweifellos Sport und so oder so auf jeden Fall besser als auf der Couch rumhängen.
Auch Trampolin Fitness wird manchmal belächelt, ist allerdings tatsächlich hochintensives Cardio-Intervalltraining und für mich sehr anstrengend und fordernd.
Ich bin total glücklich darüber, mein falsches Verständnis von Sport endlich abgelegt zu haben und dadurch auch nur noch sehr selten Motivationsprobleme habe. Natürlich liegt es auch an der Sportart. Kraftsport z.B. macht mir leider keinen wirklichen Spaß und ich schaffe es nicht, mich zu zu überwinden. Auch wenn ich weiß, dass er gut ist. Auch einem Volleyballverein oder so würde ich mich wohl niemals freiwillig anschließen. Aber zum Glück gibt es ja verschiedene Sportarten und ich muss nicht Volleyball spielen um Sport zu machen.
Ich denke, Masche, du könntest und solltest dein Bild von Sport vielleicht auch mal überdenken. Es geht nicht zwingend um Leistung, sondern zunächst um Bewegung, idealerweise längere Zeit am Stück. Also Treppe statt Aufzug würde ich auch eher nicht als Sport bezeichnen.
Vielleicht wirst du dadurch auch automatisch sportlicher. Denn auch langsames Schwimmen, Tanzen etc. ist Sport und gesundheitsfördernd, das regelmäßig zu machen.