Der Walfisch ist gestrandet!
Der Walfisch ist gestrandet!
Hallo zusammen,
aus aktuellem Anlass habe ich beschlossen, mein unfreiwilliges Lebensprojekt "Gewichtsverlust und -kontrolle" wieder einmal von Neuem ernsthaft anzugehen und hier nach Unterstützung zu suchen.
Kurz zu mir: Ich bin 40, männlich, knapp 1,80 Meter groß und wiege aktuell ganze 203 Kilogramm! Das ist ein BMI von über 60, Adipositas Grad III, adipositas per magna - und im Alltag ganz einfach eine Belastung, mit der ich auf Dauer absehbar nicht mehr zurecht komme.
Mir tut ständig etwas weh, ich habe Wasser in den Beinen, die kleinsten körperlichen Anstrengungen bringen mich an den Rand meiner Belastungsgrenze, nach der Arbeit und in meiner Freizeit sitze und liege ich nur noch herum und schlafe - und nicht mal der Schlaf ist mehr erholsam.
Ich kann entweder weiter so vor mich hindämmern, oder ich kann mich endlich wieder einmal aufraffen und aktiv etwas dagegen tun. "Wieder einmal" - ihr könnt es euch schon denken, dass es nicht das erste Mal für mich ist. Ich habe im Lauf meines bisherigen Lebens schon einige Transformationen nach dem Vorbild von Joschka Fischer hinter mir: Dick, sehr viel dünner, wieder dick und noch viel dicker... Der Jojo-Effekt lässt grüßen. Aber 203 kg sind ein neues absolutes Maximum für mich.
Da ich schon lebenslang damit kämpfe, fürchte ich, dass eine dauerhafte Gewichtsregulierung bei mir nur mit einer bariatrischen OP zu bewerkstelligen ist. Aber auch für die muss ich Vorarbeit leisten - das "Pflichtenheft" für die Adipositas-Sprechstunde an der hiesigen Uni-Klinik ist lang.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Es scheitert bei mir nicht an einem Wissensdefizit. Mir ist bewusst, dass extrem fett- und zuckerhaltige, stark verarbeitete und hochkalorische Lebensmittel schlecht für mich sind und wie ich mich idealtypischerweise ernähren sollte. Mein Problem ist, dies im Alltag gegen meine Psyche umzusetzen und durchzuhalten - denn Essen schon seit meiner Kindheit mein "go to"-Mittel Nummer 1 zur Bewältigung meiner Emotionen. Mit Essen reguliere ich meinen gesamten Gefühlshaushalt - ganz egal ob es um Freude, Trauer, Langeweile, usw.
Was erhoffe ich mir von der Beteiligung in diesem Forum? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen in vergleichbaren Situationen, wie ich sie erlebe. Und manchmal wird es auch leichter, wenn man das Gefühl hat, da ist noch jemand, der weiß, was man gerade durchmacht. In diesem Sinne: Schaun' mer mal...
Euer Walfisch
aus aktuellem Anlass habe ich beschlossen, mein unfreiwilliges Lebensprojekt "Gewichtsverlust und -kontrolle" wieder einmal von Neuem ernsthaft anzugehen und hier nach Unterstützung zu suchen.
Kurz zu mir: Ich bin 40, männlich, knapp 1,80 Meter groß und wiege aktuell ganze 203 Kilogramm! Das ist ein BMI von über 60, Adipositas Grad III, adipositas per magna - und im Alltag ganz einfach eine Belastung, mit der ich auf Dauer absehbar nicht mehr zurecht komme.
Mir tut ständig etwas weh, ich habe Wasser in den Beinen, die kleinsten körperlichen Anstrengungen bringen mich an den Rand meiner Belastungsgrenze, nach der Arbeit und in meiner Freizeit sitze und liege ich nur noch herum und schlafe - und nicht mal der Schlaf ist mehr erholsam.
Ich kann entweder weiter so vor mich hindämmern, oder ich kann mich endlich wieder einmal aufraffen und aktiv etwas dagegen tun. "Wieder einmal" - ihr könnt es euch schon denken, dass es nicht das erste Mal für mich ist. Ich habe im Lauf meines bisherigen Lebens schon einige Transformationen nach dem Vorbild von Joschka Fischer hinter mir: Dick, sehr viel dünner, wieder dick und noch viel dicker... Der Jojo-Effekt lässt grüßen. Aber 203 kg sind ein neues absolutes Maximum für mich.
Da ich schon lebenslang damit kämpfe, fürchte ich, dass eine dauerhafte Gewichtsregulierung bei mir nur mit einer bariatrischen OP zu bewerkstelligen ist. Aber auch für die muss ich Vorarbeit leisten - das "Pflichtenheft" für die Adipositas-Sprechstunde an der hiesigen Uni-Klinik ist lang.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Es scheitert bei mir nicht an einem Wissensdefizit. Mir ist bewusst, dass extrem fett- und zuckerhaltige, stark verarbeitete und hochkalorische Lebensmittel schlecht für mich sind und wie ich mich idealtypischerweise ernähren sollte. Mein Problem ist, dies im Alltag gegen meine Psyche umzusetzen und durchzuhalten - denn Essen schon seit meiner Kindheit mein "go to"-Mittel Nummer 1 zur Bewältigung meiner Emotionen. Mit Essen reguliere ich meinen gesamten Gefühlshaushalt - ganz egal ob es um Freude, Trauer, Langeweile, usw.
Was erhoffe ich mir von der Beteiligung in diesem Forum? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen in vergleichbaren Situationen, wie ich sie erlebe. Und manchmal wird es auch leichter, wenn man das Gefühl hat, da ist noch jemand, der weiß, was man gerade durchmacht. In diesem Sinne: Schaun' mer mal...
Euer Walfisch
Re: Der Walfisch ist gestrandet!
Hallo Walfisch
Lies mal das da:
viewtopic.php?t=2963
Viel Spaß hier im Forum und viel Erfolg beim Abnehmen!

Lies mal das da:
viewtopic.php?t=2963
Viel Spaß hier im Forum und viel Erfolg beim Abnehmen!
Liebe Grüße von Masche
Anfangsgewicht Mai 2020 126,5 kg
Endgewicht < 55 kg, erreicht Mai 2021
Auf < 54 kg korrigiert im Dezember 2023
Drei Jahre Gewicht gehalten, auf ins vierte Jahr:

Anfangsgewicht Mai 2020 126,5 kg
Endgewicht < 55 kg, erreicht Mai 2021
Auf < 54 kg korrigiert im Dezember 2023
Drei Jahre Gewicht gehalten, auf ins vierte Jahr:
- Die Biggi
- Beiträge: 2647
- Registriert: Fr 24. Feb 2023, 13:08
- Wohnort: Erlangen
- Geschlecht: weiblich
- Motto: Nie mehr über 70 Kilo!
Re: Der Walfisch ist gestrandet!
Hi!
Hör ich da fränkisch raus?
Gut, dass du was ändern möchtest! Das wird von allein nicht besser.
Erzähl mal, was motiviert dich?
Hör ich da fränkisch raus?
Gut, dass du was ändern möchtest! Das wird von allein nicht besser.
Erzähl mal, was motiviert dich?
Herzliche Grüße von der Biggi ☺

Auf dem Weg vom Uhu zur Us(ch)i habt ihr mich hier ein halbes Jahr begleitet! Danke für eure Unterstützung!
Die 3 Kilo müssen wieder weg!
Auf dem Weg vom Uhu zur Us(ch)i habt ihr mich hier ein halbes Jahr begleitet! Danke für eure Unterstützung!
Die 3 Kilo müssen wieder weg!
Re: Der Walfisch ist gestrandet!
@Masche: Danke für den Link zu deinen Einsteiger-Tipps und Respekt vor deiner Leistung! Über 50 kg habe ich auch schon abgenommen, aber das niedrigere Gewicht leider nie so lange halten können wie du...
@Biggi: Da hören Sie richtig, Frau Nachbarin - Gruß aus Nürnberg! Was hat mich denn verraten? Ich dachte, zumindest schriftlich würde ich mich in perfektem Hochdeutsch ausdrücken...
Hm, was mich motiviert... allgemein eine Unzufriedenheit über die Einschränkungen, die mein körperlicher Zustand mitbringt. Aber vor allem habe ich das Gefühl, dass ich jetzt an einem Punkt angelangt bin, an dem ich bald in die völlige Immobilität abzugleiten drohe, wenn ich nicht aktiv gegensteuere. Dass ich bald nicht mal mehr die vielleicht 150 Meter von der U-Bahn-Haltestelle zum Büro laufen oder mich nicht mehr allein durch den Supermarkt bewegen kann. Natürlich habe ich schon jetzt Atemnot, tun mir schon jetzt dauernd die Gelenke weh, bekomme ich schon jetzt fiese Krämpfe in den Beinen, wenn ich zu lange stehe, aber das lässt sich alles noch irgendwie aushalten. Doch seit einiger Zeit habe ich richtig Schiss davor, hinzufallen und allein nicht wieder hochzukommen mit diesem Gewicht. Um solche Situationen zu vermeiden, setze ich mich auch schon seit Jahren nicht mehr freiwillig auf den Boden. Mein Albtraum wäre, mir bei einem Sturz etwas zu brechen: Knöchel, Oberschenkelhals, etc. Bei meinem aktuellen Gewicht wären die Heilung und Reha sicher kein Zuckerschlecken.
Also kurz zusammengefasst: Angst vor Verlust meiner Handlungsfähigkeit ist derzeit meine stärkste Motivation. Ich war schon früher extrem schwer, mit ca. 150 kg und ca. 180 kg Höchstgewicht, bevor ich damals das Ruder herumgerissen habe. Aber so akut gesundheitlich gefährdet von meinem Gewicht habe ich mich früher nie gefühlt.
@Biggi: Da hören Sie richtig, Frau Nachbarin - Gruß aus Nürnberg! Was hat mich denn verraten? Ich dachte, zumindest schriftlich würde ich mich in perfektem Hochdeutsch ausdrücken...

Hm, was mich motiviert... allgemein eine Unzufriedenheit über die Einschränkungen, die mein körperlicher Zustand mitbringt. Aber vor allem habe ich das Gefühl, dass ich jetzt an einem Punkt angelangt bin, an dem ich bald in die völlige Immobilität abzugleiten drohe, wenn ich nicht aktiv gegensteuere. Dass ich bald nicht mal mehr die vielleicht 150 Meter von der U-Bahn-Haltestelle zum Büro laufen oder mich nicht mehr allein durch den Supermarkt bewegen kann. Natürlich habe ich schon jetzt Atemnot, tun mir schon jetzt dauernd die Gelenke weh, bekomme ich schon jetzt fiese Krämpfe in den Beinen, wenn ich zu lange stehe, aber das lässt sich alles noch irgendwie aushalten. Doch seit einiger Zeit habe ich richtig Schiss davor, hinzufallen und allein nicht wieder hochzukommen mit diesem Gewicht. Um solche Situationen zu vermeiden, setze ich mich auch schon seit Jahren nicht mehr freiwillig auf den Boden. Mein Albtraum wäre, mir bei einem Sturz etwas zu brechen: Knöchel, Oberschenkelhals, etc. Bei meinem aktuellen Gewicht wären die Heilung und Reha sicher kein Zuckerschlecken.
Also kurz zusammengefasst: Angst vor Verlust meiner Handlungsfähigkeit ist derzeit meine stärkste Motivation. Ich war schon früher extrem schwer, mit ca. 150 kg und ca. 180 kg Höchstgewicht, bevor ich damals das Ruder herumgerissen habe. Aber so akut gesundheitlich gefährdet von meinem Gewicht habe ich mich früher nie gefühlt.
- Die Biggi
- Beiträge: 2647
- Registriert: Fr 24. Feb 2023, 13:08
- Wohnort: Erlangen
- Geschlecht: weiblich
- Motto: Nie mehr über 70 Kilo!
Re: Der Walfisch ist gestrandet!
"Schaun mer mal" kam mir schon sehr bekannt vor (:
Nürnberg? Na, da war ich heute Abend, da bist quasi fast zwischen Masche und mir zu Hause.
Willkommen bei den Franggn!
Ich hoffe, dass "sie" war nur ein Ausrutscher, so komm ich mir ja steinalt vor.
Was du da schilderst klingt wirklich lebensbedrohlich... das ist kein Zustand auf Dauer.
Und gibt es etwas, wo du hin willst? Wofür es sich lohnt, das Ruder rumzureißen?
Und weißt du schon, wie du dein Abnehmen gestalten möchtest?
Alles Gute dir!
Nürnberg? Na, da war ich heute Abend, da bist quasi fast zwischen Masche und mir zu Hause.
Willkommen bei den Franggn!
Ich hoffe, dass "sie" war nur ein Ausrutscher, so komm ich mir ja steinalt vor.
Was du da schilderst klingt wirklich lebensbedrohlich... das ist kein Zustand auf Dauer.
Und gibt es etwas, wo du hin willst? Wofür es sich lohnt, das Ruder rumzureißen?
Und weißt du schon, wie du dein Abnehmen gestalten möchtest?
Alles Gute dir!
Herzliche Grüße von der Biggi ☺

Auf dem Weg vom Uhu zur Us(ch)i habt ihr mich hier ein halbes Jahr begleitet! Danke für eure Unterstützung!
Die 3 Kilo müssen wieder weg!
Auf dem Weg vom Uhu zur Us(ch)i habt ihr mich hier ein halbes Jahr begleitet! Danke für eure Unterstützung!
Die 3 Kilo müssen wieder weg!
Re: Der Walfisch ist gestrandet!
Herzlich Willkommen.
Gewicht 2020: 160 kg ( BMI 56 )
Gewicht April 2025: 97 kg ( BMI 32 )
Gewicht April 2025: 97 kg ( BMI 32 )
Re: Der Walfisch ist gestrandet!
Hallo und herzlich Willkommen!
Wir haben einen breiten Strand hier und es genug Platz zum Tummeln. Wir freuen uns über jedes aktive neue Gesicht.
Wir haben einen breiten Strand hier und es genug Platz zum Tummeln. Wir freuen uns über jedes aktive neue Gesicht.
Liebe Grüße von Lotta

Höchstgewicht: 138 kg / Startgewicht 2023: 116,5 kg
Startgewicht 2024: 105 kg
Ziele:
1.: Uhu 19.02.24
2.: 91,5 kg (Adipositas 1)
3./4.: U90
/ U80
5.: 78,6 kg „Übergewicht“ statt Adipositas - BMI 29,9 kg
Ende: Normalgewicht (60 kg)
Höchstgewicht: 138 kg / Startgewicht 2023: 116,5 kg
Startgewicht 2024: 105 kg
Ziele:
1.: Uhu 19.02.24
2.: 91,5 kg (Adipositas 1)
3./4.: U90
5.: 78,6 kg „Übergewicht“ statt Adipositas - BMI 29,9 kg
Ende: Normalgewicht (60 kg)
- LlenaDeVida
- Beiträge: 4259
- Registriert: Di 5. Okt 2021, 14:19
- Wohnort: Berlin
- Geschlecht: weiblich
Re: Der Walfisch ist gestrandet!
Herzlich Willkommen!
Schön, dass Du bei uns gestrandet bist.
Ich gehöre auch zu den emotionalen Essern und arbeite gerade recht intensiv daran.
Ich hoffe, Du fühlst Dich wohl!
Lieben Gruß,
Alexandra
Schön, dass Du bei uns gestrandet bist.

Ich gehöre auch zu den emotionalen Essern und arbeite gerade recht intensiv daran.
Ich hoffe, Du fühlst Dich wohl!
Lieben Gruß,
Alexandra
Abnahme seit April 2006

Abnahme seit Oktober 2021

Abnahme seit Oktober 2021
Re: Der Walfisch ist gestrandet!
Hallo Wal,
einiges das du erzählst, kenne ich gut. Beschwerden nach eigentlich kurzen Gehstrecken. Sich nicht auf den Boden setzen können. Die Angst mal richtig zu stürzen, weil das wahrscheinlich fatal ausgehen würde. Ödeme in Beinen und Füßen aufgrund des Übergewichts. Ich hatte dann Clarks Schuhe gefunden, die breit genug für meine Füße waren. Größe 12 1/2. Ich hatte mir das Etikett gescannt und habe mir über Jahre immer genau diese Schuhe bestellt. Einmal aus England schicken lassen.
Morgens schon denken, wann wird endlich Abend und ich darf wieder ins Bett? Kenne ich alles. Und habe ich jahrelang versucht wegzuschieben.
Die Fragen bei uns sind: Warum Essen wir so viel? Welche Funktion hat Essen bei uns? Was kompensieren wir mit Essen? Die Auseinandersetzung mit dem Thema und der Austausch hier im Forum und die regelmäßige Beratung beim Frankfurter Zentrum für Essstörungen (online) haben mir sehr geholfen. Ich hatte vor gut einem Jahr 175 Kilo, jetzt habe ich etwa 120. Das ist ein neues Leben. Es ist ein fucking harter Weg, es gibt Rückschläge (so wie bei mir gerade), man muss immer am Thema dranbleiben. Aber es gibt einen Weg. Ich habe Essens- und Alkoholmissbrauch betrieben. An einem gewissen Punkt habe ich gemerkt, dass ich mein Privat- und Berufsleben so wirklich nicht mehr auf die Reihe kriege. Da habe ich zum zehnten Mal wieder "das Ruder rumgerissen". Ich habe im vergangenen Jahr eine Reihe Menschen erlebt, die sehr respektvoll mit mir umgegangen sind, obwohl sie gesehen haben, wie weit ich es habe kommen lassen: meine Diabetesberaterin, bei der ich mit einem HBa1C von 10,6 aufgeschlagen bin, oder eine Internistin, der ich zum ersten Mal von meinem Alkoholmissbrauch erzählt habe zum Beispiel.
Über eine bariatrische OP würde ich mich genauestens informieren, bevor ich den Schritt machen würde. Ich war auch so weit. Kannst du in meinem Ernährungstagebuch nachlesen, wenn du für den inner circle freigeschaltet bist. Ich hatte mal so einen Scheißfrust, dass ich nach einem Gespräch mit einer Arbeitskollegin soweit war. Die hat das machen lassen und hat darüber geschwärmt. Das war dann eine gute Auseinandersetzung hier im Forum. Ich habe schlussendlich davon abgesehen. Man nimmt dauerhafte gesundheitliche Einschränkungen in Kauf, muss danach Mineralstoffe substituieren. Das größte Problem bei einer bariatrischen OP ist, dass du den Grund für das krankhafte Essen nicht behebst. Meine Arbeitskollegin nimmt gerade wieder sichtbar ziemlich zu. Sie hatte jetzt gerade die dritte Operation.
Bleib an deinem Thema dran. Am Anfang ist das bei einem Übergewicht in unserer Größenordnung ein schier unüberwindbarer Berg. Aber es geht. Du kommst sehr schnell an einen Punkt, an dem jedes Kilo, das du verlierst ein kleines Stück spürbare Freiheit bringt. Irgendwann habe ich das erste Mal meine Schuhe im Stehen zubinden können. Ich bin fast erstickt vor Atemnot beim Runterbücken, aber es war ziemlich geil, das hinzukriegen.
Kannst du in meinem ETB nachlesen?
Grüße, Yak
einiges das du erzählst, kenne ich gut. Beschwerden nach eigentlich kurzen Gehstrecken. Sich nicht auf den Boden setzen können. Die Angst mal richtig zu stürzen, weil das wahrscheinlich fatal ausgehen würde. Ödeme in Beinen und Füßen aufgrund des Übergewichts. Ich hatte dann Clarks Schuhe gefunden, die breit genug für meine Füße waren. Größe 12 1/2. Ich hatte mir das Etikett gescannt und habe mir über Jahre immer genau diese Schuhe bestellt. Einmal aus England schicken lassen.
Morgens schon denken, wann wird endlich Abend und ich darf wieder ins Bett? Kenne ich alles. Und habe ich jahrelang versucht wegzuschieben.
Die Fragen bei uns sind: Warum Essen wir so viel? Welche Funktion hat Essen bei uns? Was kompensieren wir mit Essen? Die Auseinandersetzung mit dem Thema und der Austausch hier im Forum und die regelmäßige Beratung beim Frankfurter Zentrum für Essstörungen (online) haben mir sehr geholfen. Ich hatte vor gut einem Jahr 175 Kilo, jetzt habe ich etwa 120. Das ist ein neues Leben. Es ist ein fucking harter Weg, es gibt Rückschläge (so wie bei mir gerade), man muss immer am Thema dranbleiben. Aber es gibt einen Weg. Ich habe Essens- und Alkoholmissbrauch betrieben. An einem gewissen Punkt habe ich gemerkt, dass ich mein Privat- und Berufsleben so wirklich nicht mehr auf die Reihe kriege. Da habe ich zum zehnten Mal wieder "das Ruder rumgerissen". Ich habe im vergangenen Jahr eine Reihe Menschen erlebt, die sehr respektvoll mit mir umgegangen sind, obwohl sie gesehen haben, wie weit ich es habe kommen lassen: meine Diabetesberaterin, bei der ich mit einem HBa1C von 10,6 aufgeschlagen bin, oder eine Internistin, der ich zum ersten Mal von meinem Alkoholmissbrauch erzählt habe zum Beispiel.
Über eine bariatrische OP würde ich mich genauestens informieren, bevor ich den Schritt machen würde. Ich war auch so weit. Kannst du in meinem Ernährungstagebuch nachlesen, wenn du für den inner circle freigeschaltet bist. Ich hatte mal so einen Scheißfrust, dass ich nach einem Gespräch mit einer Arbeitskollegin soweit war. Die hat das machen lassen und hat darüber geschwärmt. Das war dann eine gute Auseinandersetzung hier im Forum. Ich habe schlussendlich davon abgesehen. Man nimmt dauerhafte gesundheitliche Einschränkungen in Kauf, muss danach Mineralstoffe substituieren. Das größte Problem bei einer bariatrischen OP ist, dass du den Grund für das krankhafte Essen nicht behebst. Meine Arbeitskollegin nimmt gerade wieder sichtbar ziemlich zu. Sie hatte jetzt gerade die dritte Operation.
Bleib an deinem Thema dran. Am Anfang ist das bei einem Übergewicht in unserer Größenordnung ein schier unüberwindbarer Berg. Aber es geht. Du kommst sehr schnell an einen Punkt, an dem jedes Kilo, das du verlierst ein kleines Stück spürbare Freiheit bringt. Irgendwann habe ich das erste Mal meine Schuhe im Stehen zubinden können. Ich bin fast erstickt vor Atemnot beim Runterbücken, aber es war ziemlich geil, das hinzukriegen.
Kannst du in meinem ETB nachlesen?

Grüße, Yak
keinticker
- Tiggy
- Moderator
- Beiträge: 4941
- Registriert: Di 29. Mai 2018, 10:21
- Geschlecht: weiblich
- Motto: Gestern ist Asche, morgen ist Holz - heute brennt das Feuer.
- Kontaktdaten:
Re: Der Walfisch ist gestrandet!
Herzlich Willkommen, Walfisch!
Auf dem Weg in ein diätfreies Leben - Intuitiv Essen nach Elyse Resch und Evelyn Tribole