hier gibt es ja einige, die Last mit chronischen Entzündungen haben, und auch einige, die aus diesem Grund bereits ihre Ernährung angepasst haben.
Vielleicht können wir uns ja hier darüber austauschen.
Mir hat eine Ernährungsberaterin letztes Jahr empfohlen, es mal damit zu probieren, weil ich immer wieder Schübe mit heftigen Gliederschmerzen sowie entzündete Sehnen habe. Damals habe ich das nicht direkt gestartet, weil ich eigentlich erstmal zum Rheumatologen zur Abklärung wollte. Aber da es quasi unmöglich erscheint, einen Rheumatologie-Termin zu bekommen, habe ich nach einem fiesen Schmerzschub im April beschlossen, es doch jetzt damit zu versuchen. Seit dem 01.05. achte ich auf folgende Dinge, die im Alltag seitdem recht gut klappen, und in Ausnahmefällen (geplante durch Verabredungen oder ungeplante durch allgemeine Überforderung mit dem Leben) auch mal nicht:
- kein Weißmehl, kein weißer Reis etc, sondern Vollkornprodukte
- stärkehaltige Lebensmittel möglichst vorkochen und über Nacht im Kühlschrank lassen (für die Bildung von resistenter Stärke)
- kein Weißzucker (außer Bitterschokolade)
- kein Alkohol (aber alkfreies Bier)
- keine fetten Milchprodukte (max. 30% Fettanteil)
- keine Fertigprodukte oder Konserven (ansonsten unverarbeitetes TK-Gemüse aber schon)
- keine hochprozessierten Lebensmittel
- keine gehärteten pflanzlichen Fette
- kein Sonnenblumenöl
- hochwertige kaltgepresste Öle
- Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren maximal 5:1, dafür regelmäßig Leinsamen/Leinöl (wer Fisch isst: fetter Fisch ist hierfür auch gut)
- wenig Salz
- viele Gewürze
- viel frisches Gemüse
- viel Fermentiertes und ballaststoffreiches Essen (zum Aufbau des Darm-Mikrobioms)
- reichlich Hülsenfrüchte, Tofu
- Nüsse
Davon abgesehen bin ich seit 14 Jahren ohnehin Vegetarierin. Entzündungshemmende Ernährung sollte auch weitgehend pflanzenbasiert sein.
Außerdem habe ich vor ca 3 Wochen noch mit Intervallfasten - 14:10 - begonnen und starte gerade auch wieder mit Sport. Das hat jetzt mit dieser Ernährung erstmal nichts zu tun. Aber mein Ziel ist u.a., dadurch meine viszerales Fett zu verringern, da dies sehr stoffwechselaktiv ist und Stoffe bildet, die chronische Entzündungen anheizen. Mein Bauchumfang ist viel zu hoch, trotz mittlerweile Normalgewicht. Stressreduktion ist diesbezüglich auch wichtig, das ist bei mir leider noch die größte Baustelle.
Seit Start dieser Ernährung habe ich zwar keine Gliederschmerzen mehr gehabt, und die Sehnenentzündungen halten auch ziemlich die Füße still, aber es wäre noch zu verfrüht, das auf die Ernährung zurückzuführen. Die Ernährungsberaterin meinte, nach frühestens 3 Monaten könne man einen Effekt feststellen. Und ich war aber auch Dezember bis März ohne Ernährungsumstellung beschwerdefrei, daher werde ich frühestens Ende des Jahres eine vorsichtige Bilanz ziehen. So oder so fühle ich mich mit dieser Form der Ernährung aber sehr wohl und habe den Eindruck, dass sie mir gut tut.
Ich habe mit Beginn der Ernährungsumstellung dieses Buch von Andreas Michalsen gelesen, das die Aussagen der Ernährungsberaterin unterstreicht. Schrecklicher Titel, finde ich, aber das Buch finde ich sehr hilfreich. Es handelt allerdings nicht ausschließlich von entzündungshemmender Ernährung, thematisiert sie aber immer wieder mal.
Anfangs war ich extrem skeptisch, ob ich das so umsetzen kann. Daher eröffne ich diesen Thread auch erst jetzt.

Vom Gewicht her bin ich erstmal etwas runtergegangen, aber das lag vermutlich vor allem daran, dass ich wieder mit mehr Bewusstheit gegessen habe. Seit vier Wochen tut sich da nichts. Mal sehen.
Ich freue mich über weitere Erfahrungen.
LG Alex