Herausforderung und Versagungsängste im neuen Jahr

Was fressen wir in uns hinein, wonach verzehren wir uns, was schlägt uns auf den Magen, wonach hungert und dürstet es uns, was haben wir satt? Hier geht's um Ess-Störungen.
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Ylatan
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Herausforderung und Versagungsängste im neuen Jahr

Beitrag von Ylatan »

Hallo,

ich habe ein Thema was mich grade echt beschäftigt.. Ich hatte an anderer Stelle ja schon geschrieben, das ich zum Einen früher an einer Essstörung gelitten habe (atypische Bulimie) und ich habe mich damit von 73 kg , kg In 3 Monaten runtergebracht. Die Gründe hierfür waren ziemlich makaber, denn ich wollte mich unattraktiv machen. Wo das endete könnt Ihr Euch denken.(Klinik) das ist viele JAhre her und die Einstellung zu mir und meinem Körper ist um ein vielfaches gesünder und positiver.
Nun stehe ich aber vor einer Herausforderung, die mir etwas Angst macht. Ich habe ja den generellen Wunsch wieder auf mein Wohlfühlgewicht zu kommen.. Das will ich auf gesunde Art und Weise. Ein Punkt dabei ist, das ich aufgrund meiner familiären Situation gar nicht die Möglichkeit hätte, das Ziel durch ein gezieltesd "krankes" Essverhalten anzustreben, und genau da liegt jetzt mein Problem:

Mein Mann fährt im Januar für 2 Wochen weg. Das heisst ich bin mit Töchterchen alleine. wenn sie in der Schule ist, hätte ich an meinen freien Tagen THEORETISCH genug Zeit für Sport, oder sonstige Maßnahmen um mein Zielgewicht schneller zu erreichen. Ich gehe nicht her und warte sehnsüchtig drauf, das mein Mann "endlich weg ist damit ich meinen "Plan" angehen kann" aber ich bin mir bewusst, das diese Zeit ausreichen kann um wieder in alte Verhaltensmuster zu rutschen.
Ich merke an diesen Gedankengängen, das ich nicht so stabil bin wie ich es immer dachte. Aber es ist wohl ein Unterschied ob man ein normales Essverhalten an den Tag legt, weil man nicht anders kann ( ok hier gäbe es sicherlich Wege und Möglichkeiten) oder ob man von Grund auf soweit gefestigt ist, das es einem innewohnt sich gesund und ausgewogen zu ernähren.

Ganz klar möchte ich hier anmerken, das ich NICHT will das es kippt, aber es beschäftigt mich halt trotzdem....

Hat jemand Erfahrung mit solchen Gedankengängen und kann mir berichten??
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Yak
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Re: Herausforderung und Versagungsängste im neuen Jahr

Beitrag von Yak »

Hallo Ylatan,

ich finde das super, dass du den Impuls merkst, dass die Abwesenheit von deinem Mann die Versuchung mitbringt, alte ungesunde Essmuster aufkommen zu lassen. Das verschafft dir die Möglichkeit, Stategien zu überlegen, das zu verhindern.
Es wohnt mir auch nicht inne, mich gesund und ausgewogen zu ernähren. Es ist ein langer langer Prozess, den ich jetzt wieder angehe und ich noch nicht weiß, ob er von nachhaltigem Erfolg gekrönt sein wird. Aber das Problem nicht anzugehen ist die schlechtere Alternative.

Aber genau das ist es: Sich vernünftig ernähren, gesundes Essverhalten zu lernen, auf welcher Essstörung auch immer das krankhafte beruht. Körpergewicht messen finde ich notwendig, aber von der Zahl, die die Waage anzeigt zu leben ist ungesund. Das darf auch ich nicht aus den Augen verlieren.

Du schaffst das, du kennst offensichtlich einige deiner Baustellen, das ist eine gute Vorraussetzung.

Gruß, Yak
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medha
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Re: Herausforderung und Versagungsängste im neuen Jahr

Beitrag von medha »

Wir sind hier ja keine ÄrztInnen und das Thema ist schon ein sehr sensibles. Was wir Dir hier anbieten können ist Beistand. Wenn Du eine Woche hier aktiv bist, das sind ja nur noch ein paar Tage, dann schalten wir Dich für den geschützten Bereich frei und dort hast Du dann Deinen eigenen Thread um zu reflektieren und da lesen wir gegenseitig mit und geben uns Unterstützung.

Viele von uns haben das Thema, dass sobald eine auch nur kleine Veränderung der Lebensumstände eintritt, die guten Verhaltensweisen sich als nicht gefestigt genug erweisen um diesen Einfluss unbeschadet zu überstehen. Als Denkanstoss: schaue dass Deine guten Gewohnheiten, die Du Dir antrainierst so aussehen, dass sie nichts damit zu tun haben, ob Dein Mann da ist oder nicht. Wenn Du Sport z.B. nur einplanen kannst, wenn Dein Mann nicht da ist, dann wäre das ja keine tragfähige Routine.

Das was Du schreibst, klingt schon so als dass Du Dir viele gute Gedanken machst. Ich schliesse mich da Yak an, Du hast gute Voraussetzungen das zu schaffen!
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Ylatan
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Re: Herausforderung und Versagungsängste im neuen Jahr

Beitrag von Ylatan »

@medha
sicher ist es ein sensibles Thema, aber ich gehe offen damit um. Sonst wäre ich nicht hier. Ich denke wenn ich für den anderen Bereich freigeschaltet bin kann ich auch anders agieren. Mir hilft schreiben nämlich sehr.
Ich kann Sport natürlich auch so machen, aktuell muss ich da aber wegen einer kürzlichen OP am Gehirn noch vorsichtig sein mit körperlicher Belastung. Die habe ich aktuell auf der Arbeit zur Genüge ;-). Aber ich denke da an Schwimmen und größere Gassirunden mit dem Hund. Das wäre schonmal ein schöner Anfang. FitStu will ich nicht, weil ich Bedenken habe das das wieder einschläft aus Zeitmangel oder Unlust und dann n Haufen Geld umsonst fliesst.
Der Einwand mit der tragfähigen Routine finde ich gut. Es hängt nur zum Teil davon ab. Mein Mann weiss um meine Vergangenheit da er mich kurz darauf kennengelernt hat. er hat da schon ein Auge drauf auch wenn wir es nicht direkt thematisieren. Ich denke solange es sich "in Grenzen" hält, sagt er auch nichts.
Ich merke gerade wie konfus meine Gedanken sind.. Soll er doch wegsein, ich hab nur mehr Arbeit mehr auch nicht ;-).Zumindets theoretisch. Und wenn ich mich im Forum schriftlich austoben kann wird mir das sicher auch helfen wenn ich merke, das es eng wird. Aber ich gehe davon aus, das ich es geniessen werde mal ne Zeitlang "meine Ruhe" zu haben.
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