Ich finde gar nichts falsch an Deinem Verhalten, liebe Karen.
Vermutlich ist das Thema "Essen" hinsichtlich Genuss für uns einfach das allerschwierigste, weil wir kein unbelastetes Verhältnis dazu haben.
Bei anderen Bereichen wie Musik, Natur o.ä. wird es Dir bestimmt auch leichter fallen etwas zu genießen, und nicht hin und her überlegen, ob das jetzt richtig ist, oder?
Wenn es mir gut geht, fällt es mir leicht, Essen in Maßen zu genießen. Wenn ich innere Bedürfnisse habe, die ich gerade nicht richtig identifizieren und erst recht nicht so einfach stillen kann, neige ich auch dazu, Essen zu nutzen, um diesen Mangel zu stillen, obwohl es gar nicht das Essen ist, das ich wirklich will. Und dann reicht nicht ein Haps, den ich genieße, sondern dann schütte ich die ganze Tüte Nüsse oder die ganze Tafel Schokolade in mich hinein, ohne wirklich zufrieden zu sein. Das ist auch genau mein Problem. Meine Hauptmahlzeiten sind meistens echt okay, aber dieses kompensatorische Zwischendurch-Essen, das wirklich maßlose Züge annehmen kann, haut mich immer wieder zurück auf Los. Dabei weiß ich ja, dass es nicht das ist, was ich tatsächlich will. Das macht für mich den Suchtcharakter des Essens aus.
Ich versuchs trotzdem immer wieder, und wenn es wirklich nur die Lust auf das Stückchen Schokolade oder - wie hier - einen veganen Cookie ist, dann reicht auch ein Stückchen, das ich bewusst genieße (mit voller Aufmerksamkeit, bloß nix nebenher machen).
Neulich habe ich den Cookie geviertelt, jetzt versuche ich es mit sechseln.

(Und das Stück ist wirklich sehr klein, wirkt auf dem Foto größer als es ist. Der gesamte Cookie ist kleiner als eine Handfläche.)
