Gedanken

Was fressen wir in uns hinein, wonach verzehren wir uns, was schlägt uns auf den Magen, wonach hungert und dürstet es uns, was haben wir satt? Hier geht's um Ess-Störungen.
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Bluesky
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Gedanken

Beitrag von Bluesky »

Hallo zusammen!
Mit dem Abnehmen beginne ich mich auch damit auseinander zu setzen was früher war und was jetzt ist. Warum ich lange Zeit diesen Schutz in Form von Übergewicht brauchte.
Eigentlich habe ich immer panische Angst vorm dick sein/dick werden gehabt, weil ich nie so sein wollte wie meine Mutter. Die war stark übergewichtig und auch ziemlich ungepflegt. Sie nannte es "Natürlichkeit" aber ich denke sie hat sich ziemlich vernachlässigt. Dazu kam das jede Frau, die "schlanker war und mehr aus sich machte" eine Schl*mp* war, die nur den Männern den Kopf verdrehen will.
Also steckte ich lange in einer Bulimie, mit einer riesigen Kalorientabelle im Kopf um nicht dick zu werden. Wenn ich zuviel aß hatte ich das Gefühl zu spüren wie mein Hintern dicker wurde. Ich war schlank, die Männer standen Schlange und dennoch hatte ich eben diese Panik nicht gut genug zu sein wie ich bin.
Mit den Vater meiner Tochter war ich knapp 10 Jahre zusammen. Ich habe mir die Bonuskilos teils aus Frust angefressen (hatte irgendwann das Gefühl er nimmt mich nicht mehr als Frau wahr), teilweise habe ich durch Medikamente zu genommen, teils wegen den Trauma. Aber ich war eigentlich näher bei mir und schaffte auch mehr als in meiner schlanken Variante. Aber klar die Sprüche die man so hört sind nicht ohne. Und eben diese Arroganz der Schlanken zu spüren kriegt.

Nun wieder ein Scheidepunkt. Ich habe knapp 50 kg Übergewicht und fühle mich damit einfach nicht mehr wohl. Ich möchte gerne ich sein, in einer schlanken Ausführung, aber dennoch bei mir bleiben. Mir gefallen und niemanden anderen. Ich glaube auch nicht das ich je auf andere herab sehen werde, wenn ich weniger wiege. Aber es ist ein Prozess und ein langer Weg
Gruß Antje
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Masche
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Re: Gedanken

Beitrag von Masche »

Bluesky hat geschrieben: So 7. Feb 2021, 15:31 ...Und eben diese Arroganz der Schlanken zu spüren kriegt.

Nun wieder ein Scheidepunkt. Ich habe knapp 50 kg Übergewicht und fühle mich damit einfach nicht mehr wohl. Ich möchte gerne ich sein, in einer schlanken Ausführung, aber dennoch bei mir bleiben. Mir gefallen und niemanden anderen. Ich glaube auch nicht das ich je auf andere herab sehen werde, wenn ich weniger wiege. Aber es ist ein Prozess und ein langer Weg
Gruß Antje
Diese Leute waren niemals dick.

Wer einmal adipös war, würde niemals auf andere Dicke herabsehen oder sie verurteilen, und wenn er noch so dünn geworden ist.

Ich bin jetzt normalgewichtig, fast schlank, aber ich fühle mich immer noch eher wie übergewichtig. Aber auch wenn ich einmal auch seelisch/geistig bei den Schlanken ankommen sollte, werde ich meine adipöse Zeit niemals vergessen.

Was ich geschafft habe kann jeder andere auch. Dass du es nur für dich alleine schaffen willst, ist schon mal gut. Bei mir ist der Knoten aufgegangen, als ich nur noch an mich selber gedacht habe.

Ich wünsche Dir viel Erfolg
Liebe Grüße von Masche
Anfangsgewicht Mai 2020 126,5 kg
Endgewicht < 55 kg, erreicht Mai 2021
Auf < 54 kg korrigiert im Dezember 2023

Drei Jahre Gewicht gehalten, auf ins vierte Jahr:
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