Frustriert

[SweetSunshine]

Hallo ihr,
Ich bin grad so frustriert. Ich weiß mein Mann mag nicht immer so gern Fisch und hatte ihm extra vorsichtshalber etwas Essen von vorher aufbewahrt. Ich wecke ihn (auf seinen Wunsch hin) zum Essen. Er grummelt und zieht die ganze Zeit angeekelt das Gesicht. Ich mache ihm mehrere Vorschläge, was er sonst essen könnte und betone mehrfach, dass er das Essen nicht essen muss wenn er es nicht mag. Er ist stur weiter, bis er irgendwann seinen Teller zu mir schiebt "BAH!" ruft und unter Würgelauten den Raum verlässt um weiter zu schlafen. Ich war echt perplex. So kenne ich ihn einfach nicht.
Ich war so frustriert und verletzt. Ich habe nicht nur seine Portion aufgegessen (ich fand das Essen lecker), sondern auch noch ohne mit der Wimper zu zucken 2/3 einer Tafel Schokolade verdrückt. Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, danach die Verpackung zuzumachen und in die Küche zu bringen.
Jetzt weiß ich nix mit mir anzufangen und hab einfach auf nix Lust. Und muss mich gleichzeitig davon abhalten noch mehr in mich reinzustopfen ohne es auch nur wirklich wahrzunehmen. Vielleicht trink ich jetzt einfach noch etwas Wasser (Schokolade macht so durstig!) und gehe schlafen. Aber wehe mein Mann kommt auf die Idee das große Licht anzumachen wenn er ins Wohnzimmer kommt! (Schlafe da derzeit weil unser Bett ein Ersatzteil braucht)

[medha]

Das klingt irgendwie seltsam und eher nach einem Missverständnis? Redet doch in Ruhe darüber, wenn Ihr beide ausgeschlafen seid.

[Dicke Masche]

Nur die Ruhe. Lass dich nicht von einem Mann ins Bockshorn jagen, die haben sich immer ein wenig mit dem Essen, aber was deiner da gebracht hat, war schon wirklich sehr schlechtes Benehmen.
Es ist jetzt passiert, du hast die Zusatzportion und die Schoki intus, es bringt nichts, wenn du dir jetzt Vorwürfe machst. Bevor du noch etwas in dich hinein stopfst, schmeiß lieber zusammengeknäulte Socken an die Wand, oder sonst was, was keinen Schaden anrichtet. Ich hatte einmal Wut-Bälle, die waren weich und hatten eine Elektronik in sich, wenn man die an die Wand schmiss, ertönten verschiedene Geräusche. Die meisten davon brachten einen zum Lachen und wenn nicht, war es schon befreiend, die Dinger mit Schmackes an die Wand zu feuern. Eines klang wie zerbrechendes Porzellan. Damit haben mich meine Töchter gern gefoppt, wenn ich gerade nicht daran dachte.

Ich habe früher nie etwas auf den Tisch gebracht, was mein Mann nicht mag, wenn er zum Essen da war. Seine Schichtarbeit hat es mir ermöglicht, für mich und meine Töchter zu kochen, was wir wollten und ihm dann später etwas gemacht, was er mag. Vielleicht habe ich ihn zu sehr verwöhnt. Jetzt ist er auf Bewährung mein Mann und isst, was auf den Tisch kommt oder gar nichts.

Das hilft dir aber jetzt auch nicht weiter. Aber du könntest dir eine kleine Freude mit einem schönen Schaum- oder Cremebad machen, vielleicht bei Kerzenlicht und deiner Lieblingsmusik. Oder einfach nur bei Musik entspannen und runterkommen.

Vielleicht würde es dir künftig helfen, keine Schokolade im Haus zu haben.

Der beste Mann der Welt ist es nicht wert, sich seinetwegen vor Frust vollzustopfen.

Ich wünsche dir, dass du den Frust schnell besiegst und weiter erfolgreich abnimmst.

[SweetSunshine]

Danke ihr Zwei!
Ich hab gestern nur noch was getrunken und bin dann schlafen gegangen. Mein Mann kam dann gegen 3 runter und hat sich eine Dose warm gemacht. Das Essen im Kühlschrank wollte er sich lieber mit mir teilen
Ich glaube mein Mann ist mir in meiner Krankheit ähnlicher als ich dachte. Ich habe mit ihm gesprochen, dass er respektlos und verletzend war. Er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern. Er hat gesagt ihm wurde der Spinat früher reingezwungen, wenn er ihn nicht essen wollte. Ich hatte keine Ahnung. Ich mache in der Regel keinen Spinat, weil ich selbst schlechte Erfahrungen damit habe. Hier sollte eigentlich nur wenig Spinat in einer Sahnesoße sein, aber den TK-Spinat konnte man nicht wie erwartet portionieren. So wurde daraus klassischer Rahmspinat.
Dann fing er noch mal an das Essen als "Ekelfraß" zu bezeichnen. Ich habe ihn gefragt, was sein Vater dazu gesagt hätte, hätte er das zum Essen seiner Mutter gesagt. Offensichtlich hat der Vater derartige Begriffe selbst benutzt. Vor allem, wenn es Essen gab, das die Kinder mochten, wie Spaghetti Bolognese oder Pizza. Ich könnte aber wetten, wenn mein Mann das Essen seiner Mutter derartig beleidigt hätte, hätte der Vater es aber trotzdem nicht geduldet.
Ich hab meinem Mann aber ganz klar gesagt, dass ich solche Begriffe zu meinem Essen nicht hören will. Ich zwinge ihn niemals etwas zu essen, aber wenn ich mich in die Küche stelle und mit viel Mühe koche, will ich dafür nicht beleidigt werden. Für die Grimassen und das Würgen ist er dieses eine Mal entschuldigt, da es auf mich wie ein Flashback wirkt. Wenn so etwas noch mal passiert, hoffe ich dass ich es erkenne und ihm da raus helfen kann.

[Dicke Masche]

Hmm...

Wenn man gezwungen wird, etwas zu essen, was man als "eklig" empfindet, kann man davon richtiggehend traumatisiert werden. Ich musste in den Monaten mit R regelmäßig Gans oder Karpfen essen, als ich 12 Jahre alt war, habe ich mich geweigert und schon gab es einen weiteren Konflikt zwischen mir und meiner Mutter. Noch heute vergeht mir der Appetit, wenn ich eines davon sehe oder rieche. Dennoch habe ich zu Weihnachten Gans oder Ente gemacht.

Da hilft nur das Gespräch, was du ja bereits begonnen hast. Ihr werdet sicher viele Speisen finden, die euch beiden schmecken.

[Benutzer 77 wurde gelöscht]

Da steckte wohl tief in Deinem Mann eine Verwundung aus seiner Kindheit, die dann zutage kam. Aber dennoch ist er ein erwachsener Mann und sollte sich vielleicht etwas mehr im Griff haben.

Aber ich habe hier auch so ein Exemplar, das jegliches im Ansatz gesunde Essen so kommentiert, als sei es ein Angriff auf sein Leben.... Das macht keinen Spaß und ich konnte es ihm trotz aller Bemühungen nicht austreiben.

[Falknerin]

Also gemäckelt wird bei mir am Tisch nicht, auch nicht bei "verunglückten Versuchen" aber ab und an mal angesprochen "wir könnten wieder mal Fleisch machen".
Jetzt muß ich dazu sagen das wir Fleisch DV sind, also wissen woher es ist, wie es gehalten und gefüttert wurde, aber trotzdem koche ich in letzter Zeit viel vegetarisch und es schmeckt ihm. Widererwarten.
Ich glaube ich werde alt. Im Moment koche ich gerne

[medha]

...

Aber ich habe hier auch so ein Exemplar, das jegliches im Ansatz gesunde Essen so kommentiert, als sei es ein Angriff auf sein Leben.... Das macht keinen Spaß und ich konnte es ihm trotz aller Bemühungen nicht austreiben.

Warum solltest Du auch? Ist doch seine Sache, was er isst.

[Tintenherz]

Also ich finde das total unhöflich von deinem Göga.

Mein Göga unterstützt mich nicht wirklich beim Abnehmen, aber er toleriert ziemlich was ich koche. Klar kommen mal Bemerkungen, aber er isst alles was ich koche. Manchmal ergänze ich es etwas, aber nur, wenn es problemlos möglich ist und nicht extrem viel Arbeit für mich bedeutet.

Ich hab letztens Brotfrikadellen gekocht und mir haben die echt gut geschmeckt. Klar sind ihm da richtige Fleischküchle lieber. Und das sagt er auch. Aber er kann sich ja jederzeit noch ein Wurstbrot machen, da hab ich ja kein Problem damit. Und womit ich Glück habe ist, dass er oft von seinen Kunden zum Mittagessen eingeladen wird. Und da gibts normalerweise typische deftige deutsche Hausmannskost. Und dann schadet es ihm nicht, wenn er abends vegetarische Küche bekommt.

Und er sieht auch, dass ich mit dieser Art der Ernährung abnehmen kann/will. Und das findet er dann positiv, weil er gern möchte, dass ich gesund werde oder bleibe....

Und ich muss sagen, wenn ich schon versuche abzunehmen und ich gesund koche, er mich in keinster Weise unterstützt, dann erwarte ich wenigstens, dass er mir keine Stein in den Weg legt. Und dazu gehört auch, dass er mein Essen isst ohne Motzen....., wie gesagt, wenn ihm was gar nicht schmeckt, hab ich auch kein Problem damit wenn er sich ne Hartwurst und Brot schnappt und futtert, nur er sollte nicht übers Essen nörgeln.

[OHvalen]

Häh? Wenn der Kerl es nicht mag, soll er selbst kochen! Mein Vater konnte genauso gut kochen wie meine Mutter, und tat es auch. Wir hatten einen Betrieb, wo beide arbeiten mussten, und auch alle Aufgaben wurden geteilt. Vorbildlich, eigentlich. Mein Vater hat sich ebenso um uns Kinder gekümmert. Anders, als sein eigener Vater.

Meine Kinder kochen besser als ich, meine Ex-dödels waren zumindest allesamt kochbegeistert. Und gearbeitet hab ich immer genausovielwie die, also von daher....