Und Abends kommt der Hunger

Was fressen wir in uns hinein, wonach verzehren wir uns, was schlägt uns auf den Magen, wonach hungert und dürstet es uns, was haben wir satt? Hier geht's um Ess-Störungen.
Bommel
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Re: Und Abends kommt der Hunger

Beitrag von Bommel »

Pummelluff hat geschrieben: Sa 18. Aug 2018, 17:17 eine Frage....kann man den abendlichen Hunger nicht vermeiden, wenn man tagüber genug Nährstoffe usw zu sich genommen hat?
Mir geht es nämlich so, das wenn ich tagsüber einspare, ich irgendwann dann abends das Suchen anfange und eigentlich mit nix zufrieden bin was in meinem Mund wandert. Habe ich aber ausgewogen gegessen und nicht an jeden Zipfel eingespart...bekomme ich diese Hunger-Sucherei nicht.
So jedenfalls meine Erfahrung
Kraft meiner Wassersuppe versuche ich mal, Dir hier zu antworten.

Ich habe - wie schon mehrmals beschrieben - in kürzester Zeit viel zugenommen. Ich bin kein Frustesser - auch nie gewesen. Psychische Sachen kann ich also bei mir ausschließen. Mittlerweile bin ich fest der Meinung, dass die Folgen der Darmverkürzung, die Entnahme der Eierstöcke und der hormonelle Umschwung durch die Wechseljahre mein Problem sind. Mein Start-Abnehmgewicht ist nicht so hoch wie bei vielen anderen hier. Vielleicht habe ich "rechtzeitig" die Notbremse getreten?

Was ich gemacht habe - und das lange, bevor ich mich hier angemeldet habe - war, meinen Körper zu beobachten. Das ist schon faszinierend. Die Signale meines Körpers waren im Grunde genommen eindeutig. Wenn Calcium fehlte, kam das Signal "ich brauche Kakaomilch". Wenn Vitamine fehlten, kam das Signal "bitte mal wieder was grünes". Wenn ich zuviel Kraft verbraucht habe, dann kam "KH bitte, möglichst viel". Das Signal "bitte Fisch" kann ich nicht eindeutig interpretieren - war aber da, eventuell Fettsehnsucht.

Ich bin natürlich nicht repräsentativ. Das Problem ist in meinem Fall, dass ich ne ganze Menge "Signal-Beender" irgendwie ersetzen muss. Wenn Calcium fehlt, dann halt nicht "Kakaomilch" sondern evtl. ein Ersatzprodukt mit weniger Zucker. Grünes kann ich immer, aber ich sollte vielleicht das "French-Dressing" ersetzen. Womit? Deshalb bin ich hier. Tipps zum Einsparen von Nudeln habe ich von Baselia erhalten. Das klappt!

Was will ich eigentlich sagen? Wenn man Appetit hat, dann ist das meiner Meinung nach immer ein Zeichen von Unterversorgung. Der Körper verlangt, was er braucht. Wie man die Versorgung dann gestaltet, muss jeder für sich selber herausfinden, da Körper unterschiedlich reagieren. Aber das ist ja auch keine neue Weisheit.

Hör mal in Dich rein! Ich halte nichts vom Kalorienzählen, aber ein Ernährungstagebuch in Verbindung mit den körperlichen Gefühlen (!) kann hilfreich sein.
Du sagst ja selbst, wenn Du tagsüber ausgewogen isst, dann hast Du kein Hungergefühlt. Evtl. weiter so essen, aber die Portionen langsam verkleinern?

Wenn ich jetzt altklug klang, dann verzeiht mir bitte. Ich wollte nur hilfreich sein.
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Re: Und Abends kommt der Hunger

Beitrag von OHvalen »

Lebe lang und in Frieden.

(bezog sich auf T´Birgit)
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Bommel
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Re: Und Abends kommt der Hunger

Beitrag von Bommel »

Fressrausch habe ich nicht - oder seeehr selten - meistens im Restaurant, wenn ich umsorgt und gut bekocht werde - da kannte ich bisher auch kein Halten mehr. Mittlerweile höre ich auf mein Innerstes und esse nicht mehr alles. Ich lasse mir die Reste einpacken für den nächsten Tag und habe gleich zweimal was davon. Das funktioniert in immer mehr Restaurants. *freu

Beim Thema "Trigger" bin ich also nicht in der Lage, hier Ratschläge zu verteilen. Trigger kenne ich nur durch Körpersignale, die Mangel anzeigen.

Bisher sah mein Tagesablauf (während Dienstzeiten) auch so aus, dass ich mittags in der Cafeteria eine ganze (meist sehr große) Portion gegessen habe und abends nochmal für mich und meine Tochter gekocht habe. Das hat schon ziemlich reingehauen. In letzter Zeit bestelle ich nur noch "Seniorenteller" und das reicht mir auch. Seit einigen Tagen versuche ich auch, das Mittagessen mit Overnight-Oats zu ersetzen. Das mit dem Antrainieren auf kleinere Portionen war gar nicht so schwierig. Meine Sättigungsgrenze zeigt sich mittlerweile ganz schnell: zuviel -> mir wird schlecht. Auch ein eindeutiges Signal meines Körpers.

Das Kochen abends werde ich auch zukünftig nicht weglassen können und da besteht immer die Gefahr, es zu übertreiben. Es bedeutet schon einen gewissen Aufwand, umzulernen. Dazu braucht es Wissen und Disziplin. An Disziplin mangelt es nicht, nur manchmal noch an Tipps, um alte Gewohnheiten zu überlisten.

Was mich wundert, Birgit, Du weißt soo viel über Ernährung, Körperfunktionen, Stoffwechsel, Chemikalien etc. - ist das nicht auch beim Thema Essen für Dich abrufbar? Warum hält Dich das nicht von Triggern fern? Andererseits hast Du ja schon eine Menge Gewicht verloren, also kannst damit umgehen (unterstelle ich jetzt mal).
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Bommel
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Re: Und Abends kommt der Hunger

Beitrag von Bommel »

Nochmal ich,

was mir gerade zum ersten Mal im Leben auffällt, ist, wie oft ich "aus Solidarität" mit irgendjemand mitgegessen habe.
Bin gerade geflasht.
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Re: Und Abends kommt der Hunger

Beitrag von schneeflocke »

Pummelluff hat geschrieben: Sa 18. Aug 2018, 17:17 eine Frage....kann man den abendlichen Hunger nicht vermeiden, wenn man tagüber genug Nährstoffe usw zu sich genommen hat?
Mir geht es nämlich so, das wenn ich tagsüber einspare, ich irgendwann dann abends das Suchen anfange und eigentlich mit nix zufrieden bin was in meinem Mund wandert. Habe ich aber ausgewogen gegessen und nicht an jeden Zipfel eingespart...bekomme ich diese Hunger-Sucherei nicht.
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Re: Und Abends kommt der Hunger

Beitrag von Birgit »

Bommel hat geschrieben: Sa 18. Aug 2018, 18:16 Was mich wundert, Birgit, Du weißt soo viel über Ernährung, Körperfunktionen, Stoffwechsel, Chemikalien etc. - ist das nicht auch beim Thema Essen für Dich abrufbar? Warum hält Dich das nicht von Triggern fern? Andererseits hast Du ja schon eine Menge Gewicht verloren, also kannst damit umgehen (unterstelle ich jetzt mal).
Theorie und Praxis sind leider zwei Paar Stiefel. Wenn ich immer täte was ich sollte, dann sähe vieles anders aus: meine Figur, meine Wohnung, mein Programm-Code, ach, und was nicht alles ... Leider macht mein innerer Schweinehund mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung, und wird manchmal sogar zur inneren Wildsau. (Aufstehen, Krone richten, weitermachen. Isso.)
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Wenn ich nicht hier bin, bin ich manchmal dort.
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Re: Und Abends kommt der Hunger

Beitrag von Bommel »

Birgit hat geschrieben: Sa 18. Aug 2018, 18:36 Theorie und Praxis sind leider zwei Paar Stiefel. Wenn ich immer täte was ich sollte, dann sähe vieles anders aus: meine Figur, meine Wohnung, mein Programm-Code, ach, und was nicht alles ... Leider macht mein innerer Schweinehund mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung, und wird manchmal sogar zur inneren Wildsau. (Aufstehen, Krone richten, weitermachen. Isso.)
Hmh, das ist wieder so ein Moment, wo ich mich hier im Forum etwas fehl am Platz fühle. Wenn ich Eure Ticker hier sehe, dann ziehe ich den Hut vor Euch. Ihr habt schon so viel geschafft, um Euer Ziel zu erreichen. (By the way, da fehlt mir auch ein "Respekt"-Smiley - oder hab ich den übersehen?)-

Wahrscheinlich kann ich von Glück sprechen, in einer anderen Situation zu sein. Meinen Schweinehund - der nie zur Wildsau geworden ist - habe ich ganz gut im Griff, solange es nicht ums Putzen und um Sport geht. Also, bei essenstechnischen Sachen pariert der schon ganz gut. Ich habe damit nur viel zu spät angefangen und brauche jetzt Unterstützung und Tipps zum "austricksen" bzw. zur Motivation beim Abschaffen von alten Gewohnheiten. Oder auch Motivation bei der Etablierung neuer Gewohnheiten - wie man's nimmt.

Aufstehen, Krone richten, weitermachen.

Da befürchte ich mein größtes Hindernis: Wenn es nicht so klappt, wie ich es idealerweise erwarte, kommt der Punkt, wo ich die Krone nicht mehr richten werde. Ich hatte mit Übergewicht noch nie vorher zu tun, und muss lernen, auch mit Rückschlägen fertig zu werden. So wie ich mich kenne, wird das hart. Aber im Forum hier fühle ich mich gut beraten und werde bestimmt im Ernstfall aufgefangen. Ich lass es angehen und nehme so viele Tipps wie möglich mit. Danke --> gepustet in die ganze Runde.
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Re: Und Abends kommt der Hunger

Beitrag von Minnie »

Bei mir kommt der Hunger meist abends um 21 oder 22 Uhr, wenn ich schon zu Abend gegessen habe.
Ist wahrscheinlich kein richtiger Hunger sondern Lust auf was Gutes und wenn ich anfange, kann ich nicht aufhören. Also lieber ablenken und was tun. Auch wenn es putzen ist.
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115 kg = Grad II (Jahresziel 2021) geschafft am 28.11.2021 :D
102 kg = Grad I
87 kg = Übergewicht
72 kg = Normalgewicht
54 kg = untere Grenze Normalgewicht :?:
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Re: Und Abends kommt der Hunger

Beitrag von Bommel »

Minnie hat geschrieben: Sa 18. Aug 2018, 19:19 Bei mir kommt der Hunger meist abends um 21 oder 22 Uhr, wenn ich schon zu Abend gegessen habe.
Ist wahrscheinlich kein richtiger Hunger sondern Lust auf was Gutes und wenn ich anfange, kann ich nicht aufhören. Also lieber ablenken und was tun. Auch wenn es putzen ist.
Lust auf was Gutes - was ist das denn? Kampf gegen Schlechtes. Hm, wenn Du vorher schon ausreichend gegessen hast, dann sollte "das Schlechte" ja kein Hunger sein. Also kein körperlich induzierter Hunger. Was ist denn dann schlecht? Reicht das "dann endlich saubere Haus" als Erklärung?
Nur so als Gedankenstupps...

Noch als blöde Frage/blöden Tipp: Wenn Du regelmäßig nach 22 Uhr noch Zeit zum Essen hast, warum gehst Du dann nicht einfach früher ins Bett und "schläfst den Hunger weg"? Bei den Leuten, die IF praktizieren, klappt das oft.
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Re: Und Abends kommt der Hunger

Beitrag von Birgit »

Zum Thema Auf, Ab und Motivation: Ich wäre ja froh, wenn es bei mir immer in eine Richtung ginge ...


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