Nervige Kommentarevon der Umwelt

Jubelschreie und Frustgegrummel
Lalilou
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Re: Nervige Kommentarevon der Umwelt

Beitrag von Lalilou »

In meinem letzten Job hatte ich durchweg Arbeitskolleg:innen, die absolut toll und wohlwollend waren. Da unterstelle ich niemandem unterschwelligen Neid, eigene Unsicherheiten, Gehässigkeiten oder sonst etwas Negatives. Aber auch von dort kenne ich diese Nachfragen nach dem Urlaub: "Oh, hast du abgenommen?" -"Nee, eigentlich im Gegenteil..." -"Neeein, ganz bestimmt nicht!"
Wie gesagt: es war ein super Team und es war sicherlich nett gemeint. Aber ja: es nervt.
Einfach und alleine aus dem Grund schon, weil es immer wieder vor Augen führt, wie wichtig das körperliche Erscheinungsbild in der Gesellschaft ist. Ich habe so lange gebraucht, um ETWAS entspannter mit meinem Körper umzugehen. Von Akzeptanz bin ich weit entfernt, aber ich kann mir mittlerweile denken: 'Okay, so isses halt momentan (noch)'
Und durch solche Nachfragen fühlt es sich dann wieder unentspannt an. Da wird dieser Körperlichkeit wieder so ein Wert beigemessen und ich fühle mich automatisch beobachtet und bewertet.

Was ich als essgestörter Mensch ebenfalls fast NOCH nerviger finde: Kommentare über mein Essen.
"Das sieht aber gesund aus!"
"Oh, heute gönnst du dir mal was?"
"Also nur so ein Salat würde mich ja nicht satt machen!"
"Puh, nee, Döner zum Mittag wär mir zu viel, danach könnte ich mich nicht mehr konzentrieren"

Aaaaanstrengend.....
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Fruchtfliege
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Re: Nervige Kommentarevon der Umwelt

Beitrag von Fruchtfliege »

Boah, das ist ja total übergrifftg. Ich hatte es schon oft, dass ich auf Äußerlichkeiten angesprochen wurde. Zum Beispiel darauf, dass ich meistens keine Haare auf dem Kopf und Piercings im Gesicht habe. Eine sehr übergriffige Nachbarin hat mich neulich auch angesprochen, weil ich 2 neue Piercings habe. Ich habe ihr dann einfach gesagt, dass sie das bitte nicht kommentieren möchte, denn ich schätze es nicht besonders, wenn das jemand tut.
Dann hat sie mich mal mit meinem alten Vornamen angesprochen. Ich habe den Namen vor 11 Jahren geändert, so lange wohnt sie noch gar nicht hier. Ich habe dann in recht scharfem Tom gesagt, dass ich micht *** heiße. Sie fragte dann nach, wie denn mein Vorname ist und seit dem war sie nicht mehr übergrifftg mirgegenüber.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass deutlich, aber freundlich gesetzte Grenzen solche Dinge meistens lösen. Damit teilt man mit, welche Dinge man mit einem nicht machen kann, das finde ich für beide Seiten recht wichtig, denn niemand kann wissen, dass wir solche Nachfragen unangenehm finden.

Was ich viel schwieriger fand, war eine Oma, die am Donnerstag mit mir im Bus saß. Sie hat sehr deutlich die Augen verdreht und geseufzt und ihre Sitzhaltung genervt verändert, weil sie neben mir halt nicht so viel Platz hatte, aber für ihre Zappelei hat es locker gereicht. Aber ich bin immer sehr bemüht, niemanden zu stören und sitze hann recht unaufdringlich. Ich habe das Omchen bestimmt nicht eingeengt. Ich habe währenddessen Dirk am Telefon gehabt, mit Knopf im Ohr. Wir haben aber gerade nichts gesprochen. Ich war echt am überlegen, ob ich ihm im selben Moment einfach sagen soll, dass eine ältere Dame neben mir sitzt, die sich gerade respektlos, aber insbesondere sehr peinlich benimmt. Ich habe es mich nicht getraut.
Liebe Grüße
Fruchti

:greetings-wavingblue:


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