Mutter eines übergewichtigen Kindes oder Jugendlichen

Schwangerschaft und Kindererziehung
Benutzer 77 wurde gelöscht

Re: Mutter eines übergewichtigen Kindes oder Jugendlichen

Beitrag von Benutzer 77 wurde gelöscht »

Ich wiege bei einer Körpergröße von 177 cm 91 kg, also in etwa ähnlich wie Johannas Tochter. Und ja, ich bin viel unbeweglicher als schlankere Freundinnen. Das Schuhe zumachen geht tatsächlich nicht so leicht, ich bin beim Treppensteigen und Laufen schneller außer Atem als sie. Wenn ich auf dem Boden sitze, komme ich nicht so gut wieder hoch. Ich merke das und konzentriere mich in den Situationen sehr darauf, dass es nicht so auffällt. Von daher kann ich Johannas Beobachtungen bezüglich der Einschränkungen auch bei nicht soooo hohem Übergewicht durchaus bestätigen.

Zum Alter: Meine Kinder sind 19, 17, 15 und 12. Der Älteste ist schon seit über einem Jahr ausgezogen. Natürlich, mit 18 ist man volljährig. Aber trotzdem sind es die Kinder und trotzdem sorgt man sich, und trotzdem bleibt man Mutter und redet auch rein. ;-) Das ist doch normal. Die Kinder kommen ja auch oft genug noch hilfesuchend zu den Eltern. Volljährigkeit heißt ja noch lange nicht, dass man sämtliche Lebensverantwortungen von jetzt auf gleich alleine übernehmen möchte und kann.
Aber natürlich ist es auch richtig, dass Kinder häufig auf Ratschläge der Eltern mit "jetzt erst Recht nicht" reagieren. Das liegt wohl in der Natur der Sache...

Ich als Mutter finde es auch total schwer, das Essverhalten meiner Tochter nicht zu kommentieren. In unserer Familie sind sie und ich übergewichtig, mein Mann und unsere 3 Söhne sind total schlank und futtern, ohne dass sie zunehmen.

Als Mutter macht man sich natürlich große Sorgen und ich beobachte, dass sie stetig dicker wird. Sie (12 Jahre) ist nun mit einer Größe von 153 cm bei 59 kg angelangt. Die 6 winkt.... Wir versuchen uns gesund zu ernähren, aber die ungesunden Nahrungsmittel ziehen sie an. Das Gemüse wird meistens links liegen gelassen, die Nudeln in Mengen gegessen. Das Taschengeld wird ausschließlich und umgehend beim Bäcker oder Kiosk für Süßigkeiten ausgegeben. Wir zahlen inzwischen nur noch die Hälfte aus, die andere Hälfte geht "zwangsweise" aufs Sparbuch. Außerdem zahlen wir es nun in 2 Raten zum 1. und 15. eines Monats.

Mir fällt es total schwer kommentarlos dabei zuzusehen, wie sie Unmengen in sich hineinstopft, und das in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Wenn ich aber sage, dass jetzt genug ist, kann sie regelrecht ausrasten.
Aber als Eltern kann man ja auch nicht einfach nur zusehen, wie das Kind immer dicker wird. Es regelt sich eben nicht von selbst und das Kind gerät in eine Spirale der Gewichtszunahme. Und ich kann verstehen, wenn man den Eltern dann Vorwürfe macht, dass sie es zugelassen haben, dass das Kind so zunimmt.

Ratschläge habe ich daher leider nicht für Johanna. Ehrlich gesagt fühle ich mich total hilflos und ohnmächtig.
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MikeLee2077
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Re: Mutter eines übergewichtigen Kindes oder Jugendlichen

Beitrag von MikeLee2077 »

meer2000 hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 08:53 Und ich kann verstehen, wenn man den Eltern dann Vorwürfe macht, dass sie es zugelassen haben, dass das Kind so zunimmt.
@meer2000 Da kann ich dir in diesem Punkt leider nicht zustimmen. Ich werde nie verstehen warum andere, vorallem sind es oft Menschen die diese Probleme nicht hatten, andere darauf hinweisen müssen das sie in der Erziehung versagt haben wenn das Kind dick ist. Natürlich führen zu so einer Situation oft viele kleine Fehler, die über einen langen Zeitraum gemacht und nie richtig hinterfragt, meist eher ignoriert wurden. Aber da spielen doch ganz viele andere Dinge eine entscheidene Rolle.
Ich würde meinen Eltern nie einen Vorwurf machen das ich heute noch mit 39 mit meinem Gewicht zu hadern habe, auch wenn ich es zum Teil könnte, weil alles in meiner Kindheit angefangen hat und ich da sicherlich etwas mehr Disziplin diesbezüglich hätte erfahren müssen (vorallem in den ganz frühen Jahren). Eltern sind meistens recht schnell hilflos. Ich verstehe das heute sehr gut. Ich musste ja selber erst 39 werden um zu begreifen was ich da eigentlich mein Leben lang gemacht habe und erst in diesem Alter habe ich die nötige Energie aufbringen können wirklich erfolgreich etwas dagegen zu tun. Und ich bin da noch lange nicht fertig damit.
Man ist doch schnell der Meinung das Dinge die einem selber leicht fallen, allen anderen auch leicht fallen müssten. Sachen die man gewohnt ist und zu denen man ein gutes und gesundes Verhältnis hat, doch total normal sind und diese dann doch für jeden ebenfalls so sein müssten. Pustekuchen!!! Jeder ist anderes und jeder von uns macht in seinem Leben unterschiedliche Erfahrungen.
Deswegen tauschen wir unsere Erfahrungen auch gegenseitig aus und lernen voneinander. Unsere Probleme sind nicht "schwarz oder weiß", "1 oder 0" oder "ja oder nein".
Ich selber hätte mir im Alter von 16-17-18 jemanden gewünscht der mir bei dem Problem hilft. Der mit mir zusammen Sport macht, der mit mir gesund kocht, der auch etwas auf mich aufpasst. Meine Eltern hätten hier aber keine Chnace gehabt, da kann ich mich noch gut dran erinnern. Sie haben es ja auch oft versucht. Ein Freund/Freundin, jemanden der das gleiche Problem hat oder auch mein Bruder könnten eine Möglichkeit gewesen sein bei der die Chance groß wäre das ich die Hilfe angenommen und tatsächlich was gemacht hätte.
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Benutzer 77 wurde gelöscht

Re: Mutter eines übergewichtigen Kindes oder Jugendlichen

Beitrag von Benutzer 77 wurde gelöscht »

Ich muss das glaube ich noch mehr einschränken, das war etwas missverständlich. Ich meinte natürlich nicht, dass es anderen im Allgemeinen zusteht, den Eltern vorzuwerfen, dass sie zugelassen haben, dass das Kind so dick wird. Ich dachte da eher an Leute, die diesbezüglich auch etwas zu sagen haben. Z.B. Ärzte etc. Das habe ich gemeint, aber wie ich sehe nicht klar ausgedrückt. Äußerungen anderer Menschen empfinde ich auch als anmaßend und unangebracht.
Christine
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Re: Mutter eines übergewichtigen Kindes oder Jugendlichen

Beitrag von Christine »

Liebe Johanna,
ich finde es gut, dass Du hier nachfragst.
Ich möchte mich aus meiner eigener Betroffenheit und meinen Erfahrungen als ehemalige Erzieherin und Psychologin, an den Beitrag von Tiggy anschließen.
Ich, 64 J., bin einen weiten Weg tief in die Esssucht gegangen und es brauchte viele Stationen um einen gangbaren Weg für mich zu finden. Von daher ist mir Prävention ein Anliegen.
Was hätte ich mir gewünscht, was hätte mir hilfreich sein können?
Eins weiß ich sicher, ungefragte Ratschläge, Kontrolle und Beobachtung waren es nicht und Diäten schon gar nicht!
Wenn meine Mutter damals das Gespräch mit mir gesucht, sich für Verhalten entschuldigt hätte, wir so ins Gespräch gekommen wären ..? Es war nicht üblich.
Da können sich neue Möglichkeiten miteinander ergeben.
Für Deine Fragen, Sorgen, Schuldgefühle denke ich, brauchst Du auch Raum. Gibt es da einfühlsame Personen Deines Vertrauens in Deiner Umgebung? Sonst kannst Du Dir auch Beratung, Unterstützung holen. Für mich ist das hilfreich.
Ob Deine Tochter unter ihrem Essverhalten leidet, wissen wir nicht. Wenn ja, geht es um ihre Personen des Vertrauens, ihre Unterstützungswünsche...

Liebe meer2000,
die Situation mit Deiner Tochter hat mich sehr berührt.
Sie hat mich an mich in ihrem Alter erinnert. Ich hatte (und habe streckenweise immer noch) eine großes Bedürfnis nach Süßigkeiten. Bei uns gab es damals sehr wenige davon. Da ich kein Geld oder nur sehr wenig hatte, habe ich dann heimlich meine Spardose geplündert oder auch innerhalb der Familie geklaut und mich dabei sehr, sehr schlecht gefühlt. Ich hätte sie sehr gerne „legal“ gehabt. Überhaupt dieses Gefühl „nicht richtig zu sein.“
Ob da Taschengeldverwaltung / Einteilung eine Lösung ist oder Heimlichkeiten fördert?
Aus meiner eigenen Erfahrung kann das viele Essen ein Hilferuf sein, ein Zeichen für Schwierigkeiten und Verletzungen. „Ich brauche ganz viel und das ganz schnell…und ich ertrage es nicht, wenn ich gestoppt werde…“
Es geht nicht darum sich auf das Essen zu fixieren, sondern ganz weit zu schauen:
Wie geht es meiner Tochter ganz allgemein in ihrem Leben? Was sind Ihre Stärken? Wie geht es uns in der Familie miteinander? Was passiert hier? Wie ist die Stimmung miteinander? Wie läuft es beim gemeinsamen Essen? Gibt es Beschämungssituationen? Usw.
Die „körperliche“ Ausgangslage ist ja schon einmal eine Herausforderung: Mutter und Tochter ( die Jüngste und wahrscheinlich am Anfang der Pubertät) dick - Vater und Söhne schlank - und die können auch noch los futtern und nehmen nicht zu.
Was macht das mit Dir? Auch mit Deiner Essgeschichte … Das ist sicher nicht einfach. Vielleicht kannst Du Dir Beratung und Entlastung holen.
Benutzer 77 wurde gelöscht

Re: Mutter eines übergewichtigen Kindes oder Jugendlichen

Beitrag von Benutzer 77 wurde gelöscht »

Liebe Christine, danke für Deinen Beitrag!
Du hast Recht, das Essen ist ganz sicherlich ein Hilferuf und rührt aus ihren Erfahrungen, die sie leider machen musste. Du siehst das absolut richtig: Sie hat jede Menge Schwierigkeiten und Verletzungen, sie ist ein frühtraumatisiertes Pflegekind und hat dadurch einige Baustellen. Das maßlose Essen ist nur eine von vielen. Wie wir festgestellt haben, ist das bei vielen Adoptiv- und Pflegekindern so. Und natürlich hat sie schon zahlreiche Therapien hinter sich. Derzeit macht sie Reittherapie und Psychotherapie. Aber das alles kann keine Wunder bewirken. Das Gewesene lässt sich nicht so schnell wegtherapieren. Die Ursache für das Essverhalten können wir nicht einfach abstellen, das ist noch jahrelange Arbeit. Aber so lange wäre es schön, wenn wir wenigstens was an den Symptomen tun könnten, denn durch die Gewichtszunahme kommen ja schnell die nächsten Probleme. Und da sehen wir im Moment leider keinen anderen Weg, auch wenn wir absolut nicht glücklich damit sind...
Christine
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Re: Mutter eines übergewichtigen Kindes oder Jugendlichen

Beitrag von Christine »

Liebe meer2000,
mein herzliches Mitgefühl für Euch und Deine Tochter!
Das maßloses Essen bei vielen Kindern mit schwieriger Vergangenheit ein Verhaltensmuster ist, leuchtet mir ein. Es war/ ist ein Lösungsversuch, eine Befriedigungsmöglichkeit.
Da steckt ihr in einer verzwickten Situation. Essensbegrenzung kann von Deiner Tochter ganz schnell als Bestrafung erlebt werden, „es wird mir was nicht gegönnt, … ich muss ganz schnell essen ...“
Bei mir kam an, dass Dich die Situation stark unter Druck setzt ,die „60 winkt“, es zu Kämpfen kommt. Habe ich das richtig wahrgenommen?
Bekommt Ihr für Eure Zusammenleben mit Eurem Pflegekind Supervision, könnt Ihr Euch mit anderen Pflegeeltern austauschen? Ihr leistet wertvolle Arbeit!
Kannst Du Dich mit Deiner Tochter auch über das Essen unterhalten? Was ist das gute, tolle an den Nudeln? Welches Gemüse schmeckt mir gar nicht? Was geht gerade so? Wie geht es am Besten? Mir ist z.B. aus der Arbeit mit den Kindern noch gut in Erinnerung, das viele Salat nicht mochten, Gurken- oder Möhrenstücke pur aber gingen, wenn die Äpfel aufgeschnitten wurden, waren sie ein Renner … Welches Obst mag ich? Ist es schön, wenn es mir geschnitten wird? Woran merke ich, dass ich satt bin? Wie viel brauche ich von dem Kuchen / der Schokolade bis es gut für mich ist? - Möglichkeiten für einen anderen Zugang …
Wie fühlt sich denn Deine Tochter jetzt in ihrem Körper? Hat sie Freude an der Reittherapie? Ist sie gerne im Wasser? Hat sie Freunde?
Du merkst, Eure Situation beschäftigt mich. Ich denke da auch an mich, was mir damals vielleicht gut getan hätte. Ich wünsche Euch ein gutes Miteinander.
Christine
Benutzer 77 wurde gelöscht

Re: Mutter eines übergewichtigen Kindes oder Jugendlichen

Beitrag von Benutzer 77 wurde gelöscht »

Liebe Christine, danke für Deine Empathie und dass Du Dir so viele Gedanken machst.
Ja sicherlich setzt mich das unter Druck und ja, es kommt zu Kämpfen. Wenn ich das nicht zumindest versuchen würde zu regulieren, wäre sie gewichtsmäßig noch höher. Im Sommer war sie auf einer 2-wöchigen Kinder-Ferienfreizeit und wog danach gut 3 kg mehr....
Es wäre sicherlich auch leichter, wenn ich nicht noch die 4 männlichen Esser am Tisch hätte, die alles in sich reinschaufeln können und auch tun, ohne dass die Waage sich beschwert. Sie will nicht akzeptieren, dass ihr 19-jähriger, 2,03 m großer und sportlich sehr aktiver Bruder natürlich deutlich mehr essen kann (und auch muss) als sie.

Ja, wir hatten Supervision. Und wir sind in eine ganz tolle und hilfereiche Pflegeeltern-Selbsthilfegruppe eingebunden. Und auch in der Psychotherapie werden wir als Eltern stark einbezogen.

Grundsätzlich fühlt sie sich in ihrem Körper wohl. Fragt aber auch schon mal, ob sie in einem Kleidungsstück zu dick aussieht, ob ein T-Shirt zu eng ist. Und zeigt sich nicht gern im Badeanzug. Ich hatte sie kürzlich mal gefragt, ob sie sich hübsch findet. Da hat sie ohne Zögern aus tiefster Überzeugung "Ja" gesagt. Das hat mich so gefreut. Ich finde sie auch wunderhübsch und mir geht das Herz auf, wenn ich sie sehe. Aber das ist der Blick als liebende Mutter. Einige Menschen werden sie eher nicht als hübsch wahrnehmen, da sie mit dem Übergewicht und ihrer extrem starken Brille (10,25 Weitsichtigkeit) nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht. Auch hat sie keine so zarten Gesichtszüge. Aber wie gesagt, ich finde sie einfach wunderschön. Und ich bin erleichtert, dass sie sich selber auch so sieht.

Freunde ist ein schwieriges Thema, denn sie hat aufgrund der posttraumatischen Belastungsstörung einige "schwierige" Verhaltensweisen. Aber sie hat nun schon seit längerem zumindest eine Freundin, worüber ich sehr froh bin. Zur Reittherapie geht sie gerne.
Minnie
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Re: Mutter eines übergewichtigen Kindes oder Jugendlichen

Beitrag von Minnie »

Ich muss mal von meiner Kindheit erzählen. Ich erinnere mich, dass ich in der 8. Klasse schon über 100 kg wog. In der Schule hatte ich nie Probleme wegen meinem Gewicht, wurde da auch nie gehänselt. Anders war das in der Familie, zumal ich noch 3 schlanke Schwestern habe. Ich hätte mir Hilfe gewünscht, habe schon als Kind versucht "richtig" zu essen und wusste natürlich nicht wie das geht. Einmal war ich mit meiner Mutter beim Hausarzt wegen meinem Übergewicht. Resultat: er fragte meine Mutter, Isst sie viel?, meine Mutter sagte ja und der Hausarzt meinte nur, es gibt eben dicke und dünne Menschen. damit war alles erledigt.

Ich dachte mir, ich muss nur das gleiche essen wie meine 2 Jahre ältere Schwester ( die anderen beiden haben einen größeren Abstand zu mir) dann würde ich das gleiche Gewicht haben wie sie. Also habe ich mir mengenmäßig das gleiche genommen und wurde regelrecht beschimpft von meinem Vater, dass ich zuviel esse.

Ich habe mich immer sehr alleine gefühlt. Mit dem Gewicht kämpfe ich immer noch, Bemerkungen über mein Aussehen machen mir erst seit über einem Jahr nichts mehr aus. Da habe ich meinen Freund kennengelernt und der nimmt mich so wie ich bin. Seit es ihn gibt, komme ich mit meine Familie besser zurecht.

Eigene Kinder habe ich keine, nur ein Patenkind (23 Jahre ) die ein paar Kilos weniger möchte und darüber tauschen wir uns jetzt aus. Über gesunde Ernährung und über ausreichende Bewegung. Aber da hat sie mich gefragt. Aufdrängen würde ich mich da nie.
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115 kg = Grad II (Jahresziel 2021) geschafft am 28.11.2021 :D
102 kg = Grad I
87 kg = Übergewicht
72 kg = Normalgewicht
54 kg = untere Grenze Normalgewicht :?:
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Sanne1987
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Re: Mutter eines übergewichtigen Kindes oder Jugendlichen

Beitrag von Sanne1987 »

Ich möchte mal etwas zum besten geben...

Mein Sohn: 8 Jahre 150cm groß und aktuell 43kg

Seit etwas über einen Monat sind die Schulen zu und mein Mann und ich machen abwechseln Homeoffice. Auf jeden Fall ist mein Sohn jetzt "unter Kontrolle". Soll einfach heißen, wir sehen und entscheiden, was wann in welcher Menge gegessen, aber auch wie sich bewegt wird...
Er bekommt jeden Tag vier Mahlzeiten (inkl. süßem Kaffee, wenn auch nicht immer üppig), die Ostersüßigkeiten sind leer :roll: wir machen Mittags einen Spaziergang 30min mit recht schnellem Tempo und manchmal abends noch. Zusätzlich spielen wir nachmittags locker 3h auf dem Hof (Reckstange, Trampolin, Schaukel...)
Und er hat in dem einem Monat 3kg abgenommen. Ist das nicht wahnsinn? Ich bin davon ausgegangen, dass er in der Schule viel mehr Bewegung hat. dreimal Sport, nachmittags im Hort ist er nur draußen oder in der Turnhalle. Zum Frühstück bekam er da glaube ich weniger als zu hause.
Woher kommt das? Nein ich brauche keine Antwort. Das kann ja nur am Maßlosen essen mittags und zum Kaffee liegen. Das wurde mir auch schon bestätigt. Und nun sind wir in einer spannenden Zeit. Er merkt (zum Teil mit etwas kindgerechter Nachhilfe von mir), dass man sich besser bewegen kann. Dass laufen für ihn nicht mehr so anstrengend ist. Dass auf dem Reck turnen besser wird, weil er Mut aber vorallem auch Armkraft bekommen hat.
Ich hoffe nur das hält sich, wenn die Zeit wieder vorbei ist. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Die Weichen sind gestellt.
Mein Lieblingsmotto: Wenn ein Tag nicht gut war, heißt es nicht das der Weg falsch war. Manchmal muss man Blumen pflücken und dann morgen auf den Weg zurückkehren. Auch so kommt man zum Ziel.


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MikeLee2077
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Re: Mutter eines übergewichtigen Kindes oder Jugendlichen

Beitrag von MikeLee2077 »

Ich vermute mal das es daran liegt das man in der Schule meistens nur sitzt. Sportunterricht ist ja eher die Ausnahme. Der Hin- und Rückweg sowie die Pausen werden auch nicht sportlich genutzt. Und ist das Kind dann mal zu Hause dann ist es müde von der Schule. Meistens wird dann auch noch gegessen und man ist wieder müde. Es ist einfach schwer im Alltag Zeit und Lust für Sport zu finden, das ist nicht nur bei Erwachsenen die arbeiten so, das fängt schon in der Schule an. Hinzu kommen natürlich noch die ganzen Ablenkungen wie Internet, Videospiele, Handy usw.
Ich hoffe auch das in deinem Fall, da er merkt das er fitter ist und es auch Spass machen kann, auch dran bleibt und da weiter mehr Zeit investiert. War bei mir in den letzten Monaten so, es machte nicht nur Spass, es begann Alltag zu werden, wie kochen, aufräumen, einkaufen...
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