Das hat allerdings viel an Einsatz gefordert, viel an Risiko, viel an Kraft und Energie. Und meine Depressionen waren auch nicht gerade hilfreich dabei. Aber was auch kam und mich immer wieder zurückgeworfen und am Boden gehalten hat, ich habe weitergemacht. Möglicherweise mit Unterbrechungen, wenn ich keine Kraft mehr hatte, aber zum Schluss habe ich nicht aufgegeben. Auch wenn einiges sich vielleicht nicht erfüllt hat. Oder nicht so erfüllt hat, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Man sagt immer „Jeder ist seines Glückes Schmied“, und für mich stimmt das. Aber ich weiß auch, dass es Menschen gibt, deren Voraussetzungen noch schlechter sind, als es meine waren, und die nie die Chance haben, das zu erreichen, was sie gern erreichen würden. Einigen dieser Menschen habe ich versucht zu helfen, und bei einigen wenigen hat das auch geklappt. Es hängt wirklich immer vom einzelnen Menschen ab, was er aus seinen Chancen macht. Nicht jedem ist es gegeben, an seinem Glück zu schmieden. Und das ist kein Vorwurf. Manchmal geht es einfach nicht. Bei aller Liebe nicht. Weil man beispielsweise in eine Welt hineingeboren wird, die einem einfach keine Chancen gibt. Als elternloses Kind irgendwo in einem Slum aufzuwachsen ist so ein Fall.
Daran kann man wenig ändern (außer vielleicht zu spenden oder sich persönlich zu engagieren, wie ich es getan habe), denn man kann sich als einzelner Mensch nur um Einzelfälle kümmern. Die Welt wird man dadurch nicht ändern. Doch man kann sie für einige wenige zu einer besseren machen. Das ist mehr als nichts.
Mein Leben ist schön, weil ich vieles von dem erreicht habe, was ich mir vorgenommen hatte. Auch wenn es viel Arbeit gekostet hat und manchmal an die Grenzen meiner Belastbarkeit ging (oder darüber hinaus), bin ich jetzt doch sehr zufrieden damit. Wenn ich mit den Hunden kuscheln kann oder die Sonne scheint, macht mich das schon glücklich.
Ich glaube, ein schönes Leben liegt sehr im Auge des Betrachters. Man kann ständig das Gefühl haben, man wäre zu kurz gekommen, alle anderen wären schuld, dass das eigene Leben nicht so ist, wie man es sich vorgestellt hat, und damit unzufrieden sein, oder man kann sagen: „Das Leben ist schön.“ Ganz ungeachtet all dessen, was einem das Leben vielleicht schon angetan hat. Die Wahl hat jeder selbst.
