Der Blick in den Spiegel

Jubelschreie und Frustgegrummel
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Lotta
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Re: Der Blick in den Spiegel

Beitrag von Lotta »

Mein ganz persönlicher, äußerst privater Blick in den Spiegel:

Wisst ihr, dass ich jahrelang gar keinen Spiegel hatte, in dem ich mich komplett sehen können? Klar haben wir im Bad einen Spiegel, aber der zeigt mir kein Ganzkörperbild. Ich fand den Anblick von mir im Spiegel einfach nur furchtbar. Es gibt auch nur sehr wenige Fotos von mir, wo man mal mehr als das Gesicht und vielleicht den Oberkörper sehen kann. N. hat einen großen Spiegel am Kleiderschrank und L. hat seit ca. 6 Monaten einen schmalen, hohen Spiegel in seinem Zimmer stehen. Ich brauchte keinen Spiegel um zu sehen, wie fett ich bin/war. Das wusste ich auch so und das Anschauen fand ich ganz furchtbar. Es hat gereicht, von oben an mir herunter zu schauen. Um meine Füße sehen zu können, musste ich den Hintern nach hinten schieben und mich nach vorne neigen. Muss ich jetzt auch noch, aber nur noch minimal. Bauch einziehen würde mittlerweile aber auch ausreichen.

In den letzten Monaten hat sich meine Sicht der Dinge ein wenig verändert. Es gibt wieder ein paar (wenige) mehr Bilder von mir. Gerne auch nur Oberkörper/Gesicht, aber ich versuche nicht mehr krampfhaft mich zu verstecken, wenn ich merke, es könnte "mehr" von mir drauf sein. Ich brauche kein Schutzschild mehr, welches ich vor mir platziere, keinen Hund, den ich vor meine Beine schiebe, oder sonst irgendwelche Dinge, die ablenken könnten. Es fällt mir schwer, aber es geht jetzt auch so. Langsam akzeptiere ich wohl. Ab und an stehe ich entweder bei N. oder bei L. vor dem Spiegel und betrachte mich. Meistens wenn ich wissen möchte, ob ich die Klamotten wirklich so tragen kann, ob sie es sehr schlimm aussieht, wenn sie so weit sind, oder ob die Länge der Klamotten ok ist. Immer noch sehr, sehr viel Verunsicherung vorhanden, aber nicht mehr nur noch Verdrängung. Meine eigene Wahrnehmung meines Körpers ist noch nicht angepasst. Im Geiste bin ich noch immer die dicke, fette, runde Tonne. Bin ich jetzt auch noch, aber eben mit 40 kg weniger. Das muss ich mir immer wieder vor Augen halten.

Mein Kinn hängt nur wenig, mein Hals ist wieder da. Es könnte tatsächlich schlimmer sein. Im Spiegel kann ich Schlüsselbeine und sowas wie ein Dekolleté entdecken, was mir tatsächlich ganz gut gefällt. Mein Brustumfang hat sich verringert, die Schwerkraft sorgt für tief hängende Brüste. Die Oberarme schwabbeln ein wenig, sie dürfen sich noch etwas formen. Muskulatur ist vorhanden, aber ausbaufähig.

Mein Bauch hängt, auch hier tut Schwerkraft ihr übriges, die Fettschürze war schon nach 2 Schwangerschaften mit Übergewicht vorhanden und sie wird mich auch nicht mehr verlassen. Trotzdem ist der Bauch weniger geworden, die Schürze hängt anders. Ich kann sie mit beiden Händen umfassen und hochheben. Im Liegen verteilt sich das alles anders, im Liegen kann ich die Schürze hoch- und runterschieben. Fast wie einen Pulli, den man runterzieht, weil er hochgerutscht ist. Die Rettungsringe am Rücken und an den Seiten sind weniger stark ausgeprägt. An einer Stelle, die früher in einer Speckfalte war, ist ein größerer Leberfleck zu sehen, den ich früher nie sehen konnte. Ich wusste auch vorher schon, dass es ihn gibt, aber jetzt kann ich ihn sehen, wenn ich vor dem Spiegel stehe, ohne mich verrenken zu müssen oder den Speck anzuheben.

Interessanterweise sind mein Po und meine Oberschenkel zwar noch immer groß, aber im Verhältnis schon deutlich weniger geworden. Ich dachte immer, ich hätte starke Reiterschenkel, aktuell kommt es mir gar nicht mehr so vor. Dafür sind die Oberschenkelinnenseiten jetzt wellig und faltig und da, wo ehemals noch mehr Fett war, wellt es sich. An den Außenseiten meines Po´s haben sich Falten gebildet. Meine Knie sind besser zu erkennen als früher. Meine Waden und Fesseln sind kräftig, waren sie schon immer. An den Waden sieht man jetzt "Löcher", große Dellen, aber die Waden sind fest. Da hat vielleicht auch Fett gesessen, welches nun weg ist, oder es ist verschwundene Muskulatur, oder beides.

Mein Körper ist sicher kein Vorzeigeobjekt, man sieht ihm die Strapazen, die ich ihm zugemutet habe, deutlich an. Es gibt unzählige Risse im Bindegewebe, vielleicht verblassen sie noch, aber ich glaube es eigentlich nicht, sie sind ja nicht frisch. Mein Körper hat phantastische Arbeit geleistet und ist noch immer dabei, auch wenn er mir vielleicht eine andere Geschwindigkeit vorgibt, als die, die ich gerne hätte.

Es mag sich komisch anhören, ich bin ja auch mit den gut 40 kg mehr immer schwimmen gegangen, nicht nur im See, auch im Schwimmbad. Nicht so häufig, aber wenn ich wollte, habe ich es gemacht. Selbst in den Zeiten, wo ich monatlich mehr geblutet, als nicht geblutet habe, bin ich schwimmen gegangen, allerdings nur noch im See und nicht mehr im Schwimmbad. Da hatte ich doch zu viel Angst, dass ich auslaufen könnte und andere es bemerken. Das ist aber ein anderes Thema. Handtuch umgewickelt, Bademantel hatte ich gar nicht, und so lange, wie es möglich war, umgelassen. Erst kurz vor dem Ziel (Wasser) alles abgelegt und ganz schnell rein. Beim Rauskommen, sofort wieder was umgewickelt. Was habe ich es gehasst, wenn ich mit Handtuch auf den Steg marschiert bin um vorne vom Steg aus ins Wasser zu steigen und dann zu hoffen, dass mir niemand zuschaut, wenn ich mich wieder aus dem Wasser hieve. Häufig bin ich am Boot meiner Eltern über die Badeleiter gestiegen, am Steg gab es bis zur Coronazeit gar keine Leitern. Die sind mittlerweile zwar auch angebracht, sogenannte Rettungsleitern, aber es war verdammt anstrengend, dort hinaufzusteigen. Unser damaliger Vorsitzender hat damals, als die Leitern beschlossen wurden, noch so nett gesagt, dass es nur an einer Seite der Leitern eine höhere Seite geben sollte und nicht auf beiden Seiten, damit Leute wie XY und ich ohne Probleme rein und raus kämen. Erst jetzt, wo ich darüber nachdenke, kommt mir überhaupt der Gedanke, dass das nicht nur nett gemeint war, sondern auch gehässig gewesen sein könnte. Als ob mich dann keiner sehen und betrachten würde. Idiotisch, natürlich haben alle geschaut. Egal ob am See, auf irgendeinem Campingplatz, im Schwimmbad oder sonst wo. Natürlich habe ich immer versucht, zu verdecken und zu verstecken. Aber mir war immer genauso warm, wie schlanken Menschen auch, warum soll ich also nicht auch ins Wasser gehen dürfen. Jetzt, mit ein paar vielen Kilos mehr, sieht man natürlich auch im Badeanzug, was mein Körper mitgemacht hat. Die Fettschürze am Bauch lässt sich nun mal schlecht in einem Badeanzug verstecken, da mache ich mir nichts vor. Man sieht alles und natürlich sieht man auch eine hängende Fettschürze am Bauch.

An meiner Körperhaltung und auch an der geistigen Haltung hat sich jedoch etwas verändert: Sollen die Leute doch gucken. Ich habe nichts zu verstecken, ich kann es nicht verstecken, ich konnte es noch nie verstecken, auch wenn ich es versucht habe. Aber jeder, der genau hinschaut und womöglich auch sein Hirn einschaltet, wird sehen, dass diese Falten an meinem Körper durch die Abnahme entstanden sind.
Liebe Grüße von Lotta

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Höchstgewicht: 138 kg / Startgewicht 2023: 116,5 kg
Startgewicht 2024: 105 kg
Ziele:
1.: Uhu 19.02.24🍀
2.: 91,5 kg (Adipositas 1)🍀
3./4.: U90🍀 / U80
5.: 78,6 kg „Übergewicht“ statt Adipositas - BMI 29,9 kg
Ende: Normalgewicht (60 kg)
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Uliuli
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Re: Der Blick in den Spiegel

Beitrag von Uliuli »

Liebe Lotta,
Keiner hätte das besser schreiben können.
Unsere Körper sind nicht perfekt und werden es auch nie sein.
Aber wir dürfen trotzdem stolz auf uns sein, auch wenn man das, was wir uns selbst jahrelang angetan haben, sieht.
Wir tun alles um unsere Körper und unsere Seelen zu heilen und schon allein deswegen sind wir wertvoll :romance-grouphug:
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Uliuli
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Re: Der Blick in den Spiegel

Beitrag von Uliuli »

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Rubensqueen
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Re: Der Blick in den Spiegel

Beitrag von Rubensqueen »

Ich tröste mich beim Blick in den Spiegel auch damit, das ich wenigstens ein hübsches Gesicht habe. Fotos sind mir auch ein Gräuel, aber sie sind manchmal nicht zu vermeiden. Soziale Kontakte habe ich mehr als genug, auch auf beruflicher Ebene, und dort höre ich oft: na, Sie verstehen mich wenigstens.
Es gibt nichts schlimmeres, als mit seinem Problem alleine zu sein. Manchmal hilft reden darüber schon, und das zeigt mir wiederum auch, das ich nicht alleine bin......und auch, das selbst Menschen, die sich von berufswegen schon damit auskennen, privat kollossal scheitern können.
Auch das ,, spiegelt" meine Realität wieder.
Deshalb freue ich mich wenigstens an meinem hübschen Gesicht.
:lol:
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Benutzer 6321 wurde gelöscht

Re: Der Blick in den Spiegel

Beitrag von Benutzer 6321 wurde gelöscht »

Danke, liebe Lotta.

Du schreibst viel von dem, was ich selbst in der Sauna, im Schwimmbad und am Strand empfinde. Abwertende und empörte Blicke von Fremden tun weniger weh, als mir selbst im Spiegel solche Blicke zuzuwerfen.

Als Kind unserer Zeit ist das, was auf Neudeutsch als Fatshaming :naughty: missbilligt wird, tief in meinem eigenen Wertesystem verankert und ich finde fettleibige Menschen weniger attraktiv und sympathisch, als Menschen mit einem gesunden Körperfettanteil. Ist nicht fair, aber spontane Sympathie und Antipathie ist selten fair, sondern folgt regelmäßig unbewussten und irrationalen Maßstäben.

Meine tiefverwurzelte Abneigung gegen Fettleibige wirkt sich logischerweise direkt auf mein Selbstwertgefühl aus, sobald ich mich mit BMI über 50 im Spiegel oder auf Fotos selbst sehe.

Selbstfürsorgliches Verhalten und wertschätzende innere Kommentare mir selbst gegenüber kosten mich jedes Mal sehr viel Kraft und aktive Aufmerksamkeit. Selbstschädigendes Verhalten und abwertende innere Kritik laufen bei mir vollständig automatisiert und spontan ab.

Ohne aktive Änderung dieser inneren Haltung kann ich mein Ziel der erneuten Gewichtsreduktion nicht störungsfrei verfolgen, weil ich mich sonst regelmäßig und zuverlässig selbst sabotiere. :angry-banghead:

Es ist mühsam.
Und es lohnt sich:
Bin heute 5 kg leichter als am 9. Mai 2024. :happy-jumpyellow:

Danke, ihr Lieben, dass ich diesen Weg nicht allein gehen muss.

LG Lobese :greetings-waveyellow:
Benutzer 6584 wurde gelöscht

Re: Der Blick in den Spiegel

Beitrag von Benutzer 6584 wurde gelöscht »

Im Moment vermeide ich den Blick in den Ganzkörperspiegel. Mein Übergewicht macht mich zwar nicht hässlich, aber ich finde, mein Anblick lässt mich masslos wirken, unkontrolliert, undiszipliniert. Meine inneres "so sollte ich sein"-Bild stimmt nicht überein mit dem "so bin ich tatsächlich"-Bild.

Als ich jünger war, habe ich dicke Menschen verurteilt, auch dann, wenn ich selbst gerade dick war. Heute weiß ich, dass das ein anerzogenes Muster war, denn mein Umfeld hat dicke Menschen verurteilt. Ich hatte das übernommen. Letztlich ja auch als Teil meines Selbstbildes. Ich habe mich selbst verurteilt, wenn und weil ich übergewichtig war. Eigentlich mache ich das noch heute. Im Gegensatz zu meinem Verstand sind meine Gefühle an dieser Stelle nicht wirklich gereift.

Heute habe ich Mitgefühl mit Menschen, die dick sind, wenn offensichtlich ist, dass ihr Gewicht für sie eine Qual ist. Ich finde es super mutig, wenn jemand mit 50 kg+ ins Schwimmbad geht. Ich finde es grässlich, dass es Menschen gibt, die diesen Mut verspotten. Wahrscheinlich verspotten sie, wovor sie selbst Angst haben. Spott vergrössert die innere Distanz.

Ich glaube, dass es hilfreich sein kann, sich zu fragen, wie man sich sähe, wenn man ganz allein auf der Welt wäre. Oder in einer Welt leben würde, in der es nur dicke Menschen gäbe. Oder wenn alle auf der Welt blind wären. Ich glaube, das könnte helfen, nachsichtiger mit sich zu sein. Nicht die Beschaffenheit des eigenen Körpers zur ausschließlichen Quelle des eigenen Selbstwertgefühls zu machen.

Nachsicht mit sich selbst würde vielleicht Druck aus der Situation nehmen und dazu beitragen, Entscheidungen aus freiem Willen zu treffen, ohne Sollte und Müsste. Sie würde vielleicht auch dazu beitragen, auf Frustration seltener mich Essdruck zu reagieren. Zumindest bei mir wäre das so.

Jedenfalls haben mich einige der Beiträge in diesem Thread sehr berührt. Habt vielen Dank für Eure Offenheit.
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Yak
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Re: Der Blick in den Spiegel

Beitrag von Yak »

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Meereswelle
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Re: Der Blick in den Spiegel

Beitrag von Meereswelle »

Manchmal wünsche ich mir auch, ich wäre NUR von Menschen meiner Gewichtsklasse umgeben - ja, ich würde viel entspannter sein. In manchen Großstädten soll es Fitnessstudios geben, wo man nur mit über 100 kg angenommen wird, oder Discos für stark übergewichtige - im Moment ein Traum für mich :)
Denn in meinem Hinterkopf schäme ich mich immer für mein Aussehen, wenn ich unter Menschen bin. Fühle mich immer als dickste, wo auch immer ich bin - Supermarkt, Fitnessstudio, bei Veranstaltungen, im Bus.... und dabei habe ich von Kindesbeinen an noch nie einen abwertenden Kommentar oder Blicke gehört / gesehen - eigenartig!
Jedenfalls vermeide ich den Blick in den Spiegel (wenn dann nur, um die Kleidung zu checken) und Fotos:(
Demnächst soll ein Familienfoto gemacht werden - ohweih - kann ich nicht nur von hinten irgendwo mit dem Kopf herausschauen ;)
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Yak
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Re: Der Blick in den Spiegel

Beitrag von Yak »

Heute waren wir, also meine Gattin und ich, in der Sauna. Die Saunen, in die ich gerne gehe, weil sie einfach sind und Sonntag morgens so wenig los ist, sind alle zu. Wegen Ferien. Also sind wir in so eine Saunalandschaft mit 7 Saunen, am See, Heuboden, Kristall, Aroma und Gedöns. Ganz schön voll, viele Menschen. Aber das ist auch spannend, wenn der Aufguss gerade rum ist, die Tür aufgeht und etwa vierzig splitterfasernackte Menschen rauskommen. Die haben alle keine Kleidung an und können sich in diesem Moment nicht verstecken.
Bitte nicht mit dem male gaze verwechseln.
Man sieht so viele verschiedene Körperbilder und man kann beobachten, wie die Menschen sich in ihrem Körper bewegen. Und dann bin ich mit mir recht ausgesöhnt. Ich habe jetzt 60 Kilo abgenommen und habe immer noch ganz schön Bauch und der ist nicht straff. Ich bin an vielen Stellen faltig, am Po, an den Oberschenkeln, an den Oberarmen, am Hals. Aber people are different. So ist das halt. Und es gibt Männer, die sind recht schlank, aber richtig gut aussehend finde ich sie doch nicht. Es gibt alte Menschen, die sind schön, es gibt Frauen, die strahlen durch ihre Haltung Selbstbewusstsein aus und sind dadurch attraktiv. Grundsätzlich finde ich ja das Grunddesign des weiblichen Körpers deutlich gelungener als den Entwurf des männlichen.

Ich habe mal in der Essstörungsberatung erwähnt, dass ich mich in der Scheibe der Sauna gesehen hatte und dass ich fand, dass ich "furchtbar" aussähe. Meine Beraterin hat sofort eingehakt und die restliche Stunde dem Thema Körperbild gewidmet. Sie hat mir als Hausaufgabe mitgegeben, ich solle mich fragen, was meine Frau sagen würde, wenn mir wieder so ein Gedanke kommt. Ich hatte mal erwähnt, dass meiner Frau trotz dem vielen Übergewicht einige Dinge an mir sehr gefallen.
Es ist ein Prozess. Wir werden sehen, in wie viele Falten meine Haut sich noch legt.

Noch mal was zum Mutmachen: Ich kenne keine abschätzigen Blicke am Strand. Wir sind gerne nackt und haben auf Kreta häufig die Nacktbadenstrandabschnitte gewählt. Mit 175 Kilo war ich mit Sicherheit ein Hingucker. Die Leute haben in der Regel kurz interessiert geschaut, haben freundlich gegrüßt beim Vorbeigehen und haben sich ihre eigene Ecke gesucht.
Hin und wieder nicht so oft kaum der Rede wert, kam halt Greenpeace vorbei und wollte den gestrandeten Wal zurück ins Meer schieben. Die hab ich aber immer wieder weggeschickt.
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